Gesundheitskosten

Krankenkassen kündigen deutlich höhere Prämien an

06.09.2022, 12:10 Uhr
· Online seit 06.09.2022, 11:47 Uhr
Die Gesundheitskosten pro versicherte Person sind gemäss Santésuisse im Jahr 2021 deutlich gestiegen. Auch für die nächste Zeit rechnet der Krankenkassen-Branchenverband nun mit stark steigenden Prämien.
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So stark wie seit Jahren nicht mehr seien die Kosten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung gestiegen, teilte Santésuisse am Dienstag mit. Für das Jahr 2021 waren es gemäss Berechnungen pro versicherte Person 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2022 und 2023 rechnet der Verband der Schweizer Krankenversicherer mit einem noch deutlicherem Anstieg der Kosten.

10 Prozent teurer

Für 2023 sei nun ein Anstieg der Prämien von 10 Prozent nötig angesichts der steigenden Kosten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung. Ein durchschnittlicher Anstieg der Krankenkassenprämien um 10 Prozent im kommenden Jahr wäre zur Kostendeckung nötig, erklärte Santésuisse-Direktorin Verena Nold, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. In einzelnen Regionen dürften die Prämienzahlenden sogar noch stärker zur Kasse gebeten werden. 

Auch hohe Medikamentenpreise spielen mit

Die Gründe dafür sieht Santésuisse unter anderen in Behandlungen, die im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Zudem kritisiert der Verband «falsche Tarif-Anreize» im ambulanten Bereich. Auch die vergleichsweise hohen Medikamentenpreise in der Schweiz werden bemängelt.

Reserven reichen nicht aus

Diese Entwicklung mache eine markante Prämienerhöhung unabdingbar, schreibt Santésuisse. Die Reserven könnten die Entwicklung nicht mehr abfedern, zumal sie aus verschiedenen Gründen «drastisch» reduziert worden seien.

(sda/baz)

veröffentlicht: 6. September 2022 11:47
aktualisiert: 6. September 2022 12:10
Quelle: Today-Zentralredaktion

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