Warmer Winter

Lawinenforscher sprechen von «historischem» Schneemangel im Februar

26.02.2023, 06:50 Uhr
· Online seit 25.02.2023, 20:13 Uhr
Auswertungen des Schnee- und Lawineninstituts zeigen die Schattenseiten des sonnigen Februars: Um einen derart schneearmen Februar zu finden, muss man weit in die Vergangenheit blicken.
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Bald ist der Februar vorbei und er wird vor allem für zwei Sachen in Erinnerung bleiben: viel Sonne und wenig Schnee. Wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in einem Blogpost schreibt, kann der Schneemangel sogar als «historisch» bezeichnet werden.

In einigen Skigebieten musste der Betrieb bereits eingestellt werden. Laut dem SLF ist die Schneearmut auf den Niederschlagsmangel zurückzuführen, der seit Winterbeginn herrscht.

Messstationen verzeichnen Negativrekorde

Der fehlende Niederschlag zeigt sich an den dünnen Schneeschichten in den Bergen. Messstationen zwischen 1000 und 2000 m ü. M. verzeichnen im Moment nur 20 Prozent der durchschnittlichen Schneemenge. «Die wenigen Stationen über 2000 m ü. M. mit langjährigen Messreihen zeigen, dass man mehr als 50 Jahre zurückgehen muss, um eine noch schneeärmere Situation um diese Jahreszeit zu finden», schreibt das SLF.

Mehr als die Hälfte der automatischen Messstationen, die seit mindestens 1995 in Betrieb sind, werden Negativrekorde aufgezeigt. So werden auf dem Weissfluhjoch, dessen Spitze auf 2540 m ü. M. liegt, nur ein Meter Schnee gemessen. In einem normalen Winter müssten es 1,8 Meter sein.

Weniger Schnee, weniger Lawinen

Zusätzlich zum Niederschlagsmangel kommen die hohen Temperaturen. Diese würden dazu führen, dass ein Teil des Niederschlags als Regen fällt und ein Teil des gefallenen Schnees wieder wegschmilzt. «Die Kombination von winterlicher Niederschlagsarmut und Klimawandel führt dann zu den rekordtiefen Schneehöhen.»

Einen Vorteil hat der Schneemangel. «Die Kombination aus viel Sonne und keinem Niederschlag führte zu einer deutlichen Abnahme der Stellen, an denen Schneebrettlawinen ausgelöst werden konnten», heisst es im Blog. Mitte Februar wurden noch 40 Lawinen durch Personen ausgelöst. Ende dieses Monats waren es noch sieben.

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veröffentlicht: 25. Februar 2023 20:13
aktualisiert: 26. Februar 2023 06:50
Quelle: FM1Today

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