Urteil

McLaren-Raser zu Gefängnisstrafe verurteilt

22.10.2021, 20:14 Uhr
· Online seit 22.10.2021, 19:40 Uhr
Der McLaren-Fahrer wurde jetzt zu drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt, nachdem er im Juni 2019 bei einem riskanten Überholmanöver einen Velofahrer schwer verletzte. Doch das Urteil führt nun zu Diskussionen.

Quelle: TeleM1

Anzeige

Es ist ein Unfall mit langwierigen Folgen. Auch nach zehn Operationen hat sich der Velofahrer bis heute nicht erholt. Der Fahrer des geliehenen McLaren wird darum nun vom Amtsgericht Dorneck Thierstein zu drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt.

«Es ist ein sehr hartes Urteil an der oberen Grenze im gesamtschweizerischen Vergleich. Aber wenn man sich die Umstände anschaut, ist das Urteil durchaus gerechtfertigt», so Verkehrspolitiker Benjamin Giezendanner gegenüber Tele M1.

Der Unfall passierte im Juni 2019 zwischen Dornach und Gempen. Der damals 23-jährige Jurassier hatte sich den McLaren für eine Probefahrt ausgeliehen. Als er durch den Wald zu einem riskanten Überholmanöver ansetzte, verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug. Daraufhin rammte er einen Velofahrer auf der Gegenfahrbahn.

Mike Egle von der Stiftung RoadCross ist froh über das Urteil und hofft dadurch auf eine Art Signalwirkung. «Wir können die Höhe des Urteils kaum beurteilen und wollen das eigentlich auch nicht. Wir sind aber der Meinung, dass jemand der billigend schwere Verletzungen in Kauf nimmt, im Rahmen der Gesetze hart bestraft gehört.»

Auch wenn die Stiftung viel Präventionsarbeit leistet, kommt es immer wieder zu Raserdelikten und schweren Unfällen. Die Folgen spüre natürlich der Betroffene in erster Linie, erklärt Egle. Denn sein Leben ändere sich durch einen schweren Unfall. Aber auch der Unfallverursacher, welcher sich durch eine mögliche Gefängnisstrafe und Regresszahlung die Zukunft verbaue, leide darunter. «Bei Unfällen gibt es nur Verlierer».

Daher sei laut Egle auch schon mehrmals die Forderung nach Tempo 60 aufgekommen. So eine Forderung findet Benjamin Giezendanner vollkommen fehl am Platz. Im Gespräch mit Tele M1 erklärt der Nationalrat, dass das Urteil definitiv Symbolcharakter haben und nicht alle anderen mit einem Tempolimit bestrafen soll.

veröffentlicht: 22. Oktober 2021 19:40
aktualisiert: 22. Oktober 2021 20:14
Quelle: Tele M1

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch