Bei den zertifizierten Hilfswerken kam im vergangenen Jahr jeder zweite Spendenfranken von privaten Haushalten, wie Stiftung Zewo am Donnerstag mitteilte. Während die Grossspenden zurückgegangen seien, hätten es die Hilfswerke geschafft, ihre Basis über Mitgliederbeiträge und Kleinspenden zu mobilisieren.
Weniger Aktivitäten wegen Corona
Die grosse Solidarität der Schweizerinnen und Schweizer habe damit die Einnahmeausfälle kompensiert, die den Hilfswerken durch die Pandemie entstanden seien. Denn viele Hilfswerke hätten wegen der Pandemie Aktivitäten reduzieren müssen, mit denen sie im in anderen Jahren Einnahmen erwirtschafteten. Diese seien 2020 denn auch um drei Prozent zurückgegangen.
Dafür stiegen die Spenden von Firmen, Förderstiftungen und anderen Institutionen um 16 Prozent. Insgesamt hätten die Hilfswerke damit im vergangenen Jahr sieben Prozent mehr Spenden erhalten als noch ein Jahr zuvor. Und auch die Beiträge der öffentlichen Hand hätten um fast vier Prozent zugenommen.
Rund zwei Drittel der Schweizer Hilfswerke sind von der Schweizerischen Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Spenden sammelnde Organisationen (Zewo) zertifiziert. Sie erhielten im vergangenen Jahr insgesamt 1,33 Milliarden Franken an Spenden. Das gesamte Spendenvolumen von 2,05 Milliarden Franken wurde zusammen mit den Jahresrechnungen der 50 grössten Organisationen hochgerechnet.
Langer Weg zur Digitalisierung
Trotz der Pandemie ist das Spendenwesen gemäss der Zewo noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen. Weiterhin gelangen 98 Prozent der Spenden auf dem klassischen Weg per Banküberweisung oder Lastschriftverfahren zu den Hilfswerken. Nur gerade zwei Prozent der Spendenden bezahlten per Kreditkarte, App oder SMS.
Zwar seien die Beiträge über digitale Zahlungskanäle oder das Internet im Corona-Jahr zum Teil deutlich gewachsen, hiess es. Doch der Weg ins digitale Spenden-Zeitalter sei noch weit.