Corona-Impfung

Muss das Impfangebot im Aargau für Kinder ausgebaut werden?

· Online seit 29.07.2021, 07:00 Uhr
Im Kanton Aargau können sich Kinder momentan nur im Kantonsspital in Baden und in Aarau impfen lassen. Das Impfangebot ist bei den Minderjährigen somit noch klein. ArgoviaToday hat bei einem Epidemiologen nachgefragt, wie die Impfquote im Kanton erhöht werden kann.
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Die Frage, ob man sich impfen lassen soll oder nicht, beschäftigt seit den letzten Wochen besonders viele Leute. Doch nicht nur bei den Erwachsenen stellt sich diese Frage, sondern auch bei den Kindern. Seit Ende Juni können sich Kinder ab dem zwölften Lebensjahr mit dem Wirkstoff Biontech/Pfizer impfen lassen.

Die Anzahl Geimpfter muss steigen

Rund 3500 Personen im Alter von 12 bis 15 Jahren haben sich mittlerweile impfen lassen. Das entspricht etwa 13 Prozent der betroffenen Altersgruppe. Zum Vergleich: Schweizweit sind aktuell in den Altersgruppen zwischen 0 und 19 Jahren rund 15 Prozent gegen das Virus geimpft.  Auf die Frage, ob die Impfbereitschaft bei den Minderjährigen im Kanton gross ist, wollte sich das Aargauer Gesundheitsdepartement nicht äussern. Für Epidemiologe Andreas Cerny ist aber klar, dass es von Vorteil wäre, wenn diese Zahl steigt: «Aus medizinischer Sicht ist es wichtig, dass sich die Kinder impfen lassen. Es geht nicht nur darum, dass man so die Gesellschaft schützen kann, sondern auch, dass das Kind geschützt wird.» Hinzu kommt, dass Kinder, welche mit Corona infiziert waren, schwere Langzeitfolgen haben können.

Eltern, welche sich nicht sicher sind, ob sie ihr Kind Impfen lassen wollen oder nicht, sollten das Gespräch mit einem Kinder- oder Hausarzt suchen. Auch beim Thema Nebenwirkungen kann Epidemiologe Cerny die Eltern beruhigen: «Die Kinder reagieren auch auf die Impfung. Die Nebenwirkungen sind aber nicht stärker als bei den Erwachsenen.»

Grösseres Angebot für Impfung bei Kindern

Während sich Erwachsene im Aargau unter anderem in Spitälern, Apotheken, Supermärkten und bei Hausärzten impfen lassen können, ist das Angebot für Minderjährige auf die Kantonsspitäler Baden und Aarau beschränkt. «Das liegt an logistischen Gründen im Zusammenhang mit der Tatsache, dass nur der Impfstoff von Pfizer/Biontech für diese Altersgruppe zugelassen ist», heisst es beim KSA auf Anfrage. Zudem seien in den beiden Spitälern Fachärzte der Pädiatrie anwesend, falls eine entsprechende Einschätzung notwendig sei.

Laut Cerny könnte man das Impfangebot noch um einiges ausbauen: «Das könnte man gut ausbauen. Für Eltern kann es ein Hindernis sein, einen weiten Weg auf sich zu nehmen, um ihr Kind impfen zu lassen.» Die Bereitschaft zum Impfen könnte deshalb noch deutlich gesteigert werden.

veröffentlicht: 29. Juli 2021 07:00
aktualisiert: 29. Juli 2021 07:00
Quelle: ArgoviaToday

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