Das sei nicht das Mandat der Notenbank, die im Sinne ihrer geldpolitischen Ziele bei ihren Anlagen flexibel bleiben müsse. Umweltschützer haben die SNB aufgefordert, mit ihren Investitionen Einfluss auf Konzerne zu nehmen, die mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden.
Maechler erklärte, die SNB stelle ihr Aktienportfolio entsprechend der Gewichtung von Indizes zusammen. Dies beschränke die Möglichkeiten, Einzelwerte nach ökologischen Kriterien auszuwählen.
Die SNB kaufe aber keine Aktien von Unternehmen, die in erster Linie mit dem Kohlebergbau Geschäfte machten, sagte Maechler weiter. Zudem habe die Zentralbank ihren Anteil an Investitionen in Energiekonzerne insgesamt in den vergangenen zehn Jahren auf drei von elf Prozent reduziert - in Folge von Veränderungen im Marktwert der Unternehmen.
Die SNB setzt seit langem nicht nur auf Negativzinsen, sondern auf Fremdwährungskäufe, um eine für die exportabhängige Wirtschaft des Landes schädliche Aufwertung des Franken zu bekämpfen. Damit ist die Notenbank zu einem internationalen Grossinvestor mit einem Vermögen an ausländischen Währungen im Gegenwert von knapp einer Billion Schweizer Franken geworden.
WWF stellt Forderungen
Der WWF Schweiz liess seinerseits verlauten, die SNB und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) seien weit davon entfernt, den Anforderungen der Klimakrise und des Verlustes an Biodiversität vollumfänglich gerecht zu werden.
Der WWF Schweiz fordert die Finma und die SNB auf, rasch einen gemeinsamen Fahrplan zu veröffentlichen. Der Plan solle aufzeige, wie die finanziellen Klima- und Biodiversitäts-Risiken in all ihren Tätigkeiten integriert und rasch umgesetzt werden könnten.
Die Finma solle jährlich die in der Schweiz angebotenen Finanzprodukte prüfen, um irreführende Informationen und Greenwashing zu bekämpfen. Greenwashing ist eine PR-Methode mit dem Ziel, Firmen ein grünes Image zu verleihen. Die Prüfungsberichte seien zu veröffentlichen und die Bewilligungen anzupassen.