Als Neophyt wird eine Pflanze bezeichnet, die durch direkten oder indirekten menschlichen Einfluss in ein Gebiet eingeschleppt wird, in dem sie nicht heimisch ist. Ein Grossteil dieser Pflanzen sei unproblematisch, teilt der Kanton Aargau auf Anfrage von ArgoviaToday mit. Einige würden sich allerdings sehr schnell und unkontrolliert verbreiten und müssten deshalb bekämpft werden.
Wie erkenne ich einen Neophyten?
Als Laie erkennt man Neophyten nicht an ihrer Optik. Invasive Neophyten fallen oft auf, weil sie eine grosse Fläche einnehmen und regelrecht wuchern. Dabei verdrängen sie die einheimischen Pflanzenarten stellenweise komplett. Neophyten sorgen auch immer wieder für wirtschaftliche Schäden. Bestimmte Pflanzensorten beschädigen mit ihrem dichten Wurzelwerk beispielsweise die Infrastruktur oder sorgen in der Landwirtschaft für Ertragsverluste.
Diese Pflanzen sind in der Schweiz verboten
Die schwarze Liste und Watch List von Info Flora zählt aktuell 58 invasive Neophyten in der Schweiz. Elf davon gelten als «verbotene invasive gebietsfremde Organismen». Heisst: Diese Arten müssen mit allen Mitteln bekämpft werden.
Der Kanton Aargau hat in seiner sogenannten «Neobiota-Strategie» sieben invasive Neophyten als prioritär zu bekämpfen definiert. Dabei handelt es sich um den asiatischen Staudenknöterich, die aufrechte Ambrosie, das drüsige Springkraut, das einjährige Berufkraut, die nordamerikanische Goldrute, das schmalblättrige Greiskraut und den Sommerflieder.
Am weitesten verbreitet ist laut Kanton momentan das Einjährige Berufskraut. Dieses hat sich in den letzten Jahren vor allem auf den Weiden und Wiesen der Aargauer Bäuerinnen und Bauern breitgemacht und richtet dort grossen Schaden an.
So gehst du richtig mit Neophyten um
Je nach Pflanze muss unterschiedlich vorgegangen werden. Die genaue Anleitung, welche Pflanze man wie behandeln muss, befindet sich in den Infoblättern von Info Flora. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Pflanze sich bei der Bekämpfung nicht versehentlich weiter verbreiten kann – beispielsweise, weil man sie auf dem Kompost deponiert und sie dort weiter wächst. Der Kanton rät deshalb, im Zweifelsfall die Pflanze samt Wurzeln zu entfernen und im Kehricht zu entsorgen.
Wie die gefährlichen Neophyten im Aargau aussehen, siehst du oben in der Galerie.
(mbr / umt)