Wetter

Neue Regenfälle und steigende Seepegel verschärfen Hochwasserlage

16.07.2021, 06:28 Uhr
· Online seit 16.07.2021, 06:11 Uhr
Die Hochwassersituation in der Schweiz hat sich in der Nacht auf Freitag weiter zugespitzt. Erneute Regenfälle vor allem in der Zentral- und der Nordschweiz führten an mehreren Orten zu Überschwemmungen. Während die Abflussmengen gewisser Flüsse vorübergehend etwas zurückgingen, stiegen die Seepegel im Land weiter an.
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Am Vierwaldstättersee, am Thuner- und am Bielersee galt deshalb weiterhin die höchste Hochwasser-Warnstufe. An mehreren Stellen kam es bereits zu Überschwemmungen. Die Kantone Bern und Luzern bereiteten sich auf ein neues Jahrhunderthochwasser vor.

In Luzern stieg der Seepegel in der Nacht um mehrere Zentimeter und näherte sich einer kritischen Marke an. Mit 434,86 Metern lag er am Morgen nur 4 Zentimeter unter dem Stand, der laut der Feuerwehr zur Folge hätte, dass Fussgängerbrücken gesperrt werden müssten, und dass der zentrale Schwanenplatz überschwemmt würde.

Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, Flüssen und Seen fernzubleiben. Die Pegel-Höchststände in den Seen werden laut Hydrologen für Freitag oder die Nacht auf Samstag erwartet.

An mehreren Orten gingen am Donnerstagabend weitere starke Regenfälle nieder. Im Kanton Schaffhausen überschwemmten angeschwollene Bäche die Dörfer Schleitheim und Beggingen teilweise. Eine meterhohe Flut floss kurzzeitig durch Strassen, füllte Keller, riss Fahrzeuge mit und zerstörte kleinere Brücken. Aus mehreren Kellern und Garagen trat Öl aus.

Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen keine verletzt. Mehrere Haustiere wurden vermisst. Bei der Polizei gingen über 60 Notrufe aus dem ganzen Kantonsgebiet ein.

Schwyz und Uri sperren Strassen

Auch im Kanton Schwyz führte der erneute Regen am Donnerstagabend zu 20 Notrufen wegen Überschwemmungen von Häusern und Strassen. In Sattel SZ kamen laut SRF Meteo innert sechs Stunden fast 60 Millimeter Regen zusammen. Die Behörden sperrten in der Folge mehrere Verkehrswege wegen Hochwassers.

Betroffen war unter anderem die Autobahn A4 in Richtung Süden zwischen Goldau und Seewen am Lauerzersee. Für den Verkehr in beiden Richtungen geschlossen wurden auch Strassen zwischen Lauerz und Seewen sowie zwischen Seewen und Brunnen.

Im Kanton Uri wurde die Axenstrasse zwischen Flüelen und Sisikon in der Nacht auf Freitag nach einem Steinschlag bis auf Weiteres ebenfalls gesperrt. Das Überwachungssystem im Gebiet Gumpisch schlug gegen 01.40 Uhr Alarm, nachdem Steine in Schutznetzen aufgeschlagen waren.

Strasse und Brücke wurden gemäss ersten Erkenntnissen nicht beschädigt. Die Urner Behörden empfahlen, die gesperrte Axenstrasse grossräumig via Seelisbergtunnel und Luzern zu umfahren.

veröffentlicht: 16. Juli 2021 06:11
aktualisiert: 16. Juli 2021 06:28
Quelle: ArgoviaToday

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