Das Wetter passt in dieser Osterwoche auf dieser wie auch auf der anderen Seite der Alpen. Für Gelato und ordentlich Sonnenstunden quälen sich aber auch heuer wieder Zehntausende durch unseren nationalen Flaschenhals, den Gotthard. Da fast die Hälfte der Kantone bereits seit dem Wochenende Ferien haben, waren gemäss Barbara Roelli vom Verkehrs-Infodienst Viasuisse bereits die ersten Stauspitzen zu verzeichnen. Am vergangenen Samstag staute sich der Verkehr vor dem «Gotti» bereits 14 Kilometer zurück.
Tessinferien boomen
Das Reisefieber hat Herrn und Frau Schweizer wieder gepackt, nicht nur im grenzüberschreitenden Verkehr, sondern weiterhin auch bei den klassischen Schweizer Touristen-Destinationen. So sind seit einer Woche fast alle Hotelbetten und Campingplätze im Tessin ausgebucht, schreibt «SRF» am Mittwochmorgen. Und auch Viasuisse hatte mit der Prognose recht, dass ab Mittwoch nur noch der Stau Richtung Süden Fahrt aufnimmt. Ab 9 Uhr war beim TCS das hier zu lesen:
#A2 - Luzern -> Gotthard - zwischen Wassen und Göschenen 1 km Stau, Überlastung, Zeitverlust von bis zu 10 Minuten
— TCS Verkehr Gotthard (@TCSGotthard) April 13, 2022
Ab sofort dürfte es also einiges an Geduld brauchen. Barbara Roelli von Viasuisse sagt, man rechne mit einem ähnlichen Verlauf wie vor der Pandemie, die Spitzen werden jeweils wohl in den Nachmittagsstunden erreicht. Hoffnung macht einzig, dass eben der Reiseverkehr Richtung Süden bereits früh angelaufen ist, so dass es in den kommenden Tagen nicht ganz so schlimm wird.
Lokale Verkehrsüberlastungen möglich
Dass die Menschen ausserdem dank Corona Gefallen an anderen Orten als dem Tessin und dem grenznahen Italien gefunden haben, könnte die Nord-Süd-Achse zusätzlich entlasten. So war das Tessin Anfangs der Pandemie wegen der hohen Fallzahlen und der überlasteten Gesundheitsversorgung Sperrzone. Woran sich die Menschen auch gehalten hatten. Dafür suchten sie an Feiertagen vermehrt Erholung in den Berg- und Seeregionen. So sei beispielsweise die Genferseeregion sehr gut besucht gewesen, weiss Barbara Roelli. Der Vierwaldstättersee mit den Zentralschweizer Hausbergen Rigi und Pilatus oder auch das Aargauer Seetal und ähnliche Gebiete dürften demnach auch über die Ostertage verkehrsmässig nicht ganz entspannt bleiben.
Tipps? Gibt's wenige...
Ausserhalb der Stosszeiten losfahren – wer hätte es gedacht – kann viel Ärger ersparen, braucht aber Disziplin. So sollte man gegen 7 Uhr Morgens am Gotthardportal ankommen oder erst gegen 21 Uhr, sagt Barbara Roelli. Dasselbe gelte für die Rückreise. Aus der Ostschweiz könnte man zudem auf die A13 ausweichen, aus dem Mittelland in der Region Bern den Verlad via Lötshberg und Simplon wählen. Allerdings stellen Unfälle und generelle Verkehrsüberlastung auch dort eine Staugefahr dar.
Ausweichen könnten spontane Reiselustige, die noch nicht in Ascona, Caslano oder wo auch immer gebucht haben, auch ins nahe Ausland. Warum nicht ins Elsass nach Riquewihr, Colmar oder sonst an einen schönen Ort? Oder in Süddeutschland nach Freiburg? Weniger Fahrkilometer, mit ein bisschen Glück weniger Stau, und gutes Essen sowie leckeren Wein gibt's auch da zu geniessen. Allen anderen bleibt nur viel Geduld und gute Musik im Auto, um die Laune hochzuhalten. Du brauchst Inspiration? Wie wäre es mit frisch gebackenen Argovia Top 600 zum Nachhören? Zeit hast du ja in der Blechlawine. Wir wünschen gute Fahrt und sagen: Stau zäme!
Ist zwar etwa so italienisch wie füher die Start-Elf von Inter Mailand. Gibt aber gute Laune: