Die Obstbäume hatten es dieses Jahr bisher schwer. Im April machten ihnen die Frostnächte zu schaffen, und als wäre das nicht schon genug, kam es im Mai zu Dauerregen und nur wenig Sonnenschein. Für die Ernte heisst das nichts Gutes, die Aargauer Bauern rechnen mit deutlich weniger Äpfeln, Kirschen und Co.
Mehr Pestizide eingesetzt
Regen sei zwar für die Bäume wichtig, sagt Andy Steinacher, Präsident des Obstverbands Aargau. Der Dauerregen im Mai sei dann aber doch zu viel gewesen: «Diejenigen, die ihre Obstbäume vor dem Regen nicht beispielsweise mit Abdeckfolien schützten, müssen mit Problemen rechnen.» Bei hoher Feuchtigkeit bildete sich nämlich bei den Obstbäumen Pilze. So werden beispielsweise Äpfel von Schorf befallen, Kirschen wiederum von einem Fäulnispilz namens Monilia. Diesen Schädlingen mussten die Bauern entgegenwirken: «Bei ungeschützten Anlagen musste vermehrt auf Pflanzenschutzmittel zurückgegriffen werden, dies auch in der Bio-Produktion», so Steinacher weiter.
Bei Dauerregen sei das jedoch normal. Ansonsten würde das Obst Schaden nehmen, erklärt Steinacher. Zwar könne man bei den Äpfeln problemlos den Schorf wegschneiden, «Obst, welches nicht schön aussieht, wird in den Läden jedoch nicht gekauft».
Bauern sind auf schönes Wetter angewiesen
Laut Steinacher ist es nun wichtig, dass das Wetter in den nächsten Tagen weiterhin frühlingshaft bleibt: «Die Bäume brauchen jetzt viel Sonne. Sie ist wichtig für den Reifungsprozess, damit die Früchte süss werden.» Glück für die Bauern, denn in den nächsten Tagen sollten die fast schon sommerlichen Temperaturen anhalten.