Luxusreise

Pierre Maudet ist in zweiter Instanz freigesprochen

11.01.2022, 11:36 Uhr
· Online seit 11.01.2022, 10:35 Uhr
Der ehemalige Genfer Staatsrat Pierre Maudet ist in zweiter Instanz vom Vorwurf der Vorteilsannahme wegen einer Luxus-Reise nach Abu Dhabi freigesprochen worden. Die Anwälte Maudets bestätigten am Dienstag eine entsprechende Meldung der Zeitung «Tribune de Genève».
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Das erstinstanzliche Genfer Polizeigericht hatte den ehemaligen FDP-Politiker im Februar letzten Jahres wegen Vorteilsannahme im Zusammenhang mit der Reise zu einer bedingten Geldstrafe von 300 Tagessätzen zu 400 Franken verurteilt. Diese Reise, deren Kosten auf 50'000 Franken geschätzt werden, wurde vollständig von der Königsfamilie von Abu Dhabi bezahlt und zwei Genfer Geschäftsleuten organisiert.

Das Polizeigericht urteilte, dass der Politiker sich zwar nicht direkt habe bestechen lassen, aber das Risiko in Kauf genommen habe, bei der Ausübung seines Amtes beeinflusst zu werden, indem er die Einladung für die Reise annahm. Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hat noch die Möglichkeit, das neue Urteil in der Berufung beim Bundesgericht anzufechten.

Die Affäre und der Prozess hatten der steilen politischen Karriere des früheren FDP-Hoffnungsträgers und Bundesratskandidaten ein jähes Ende gesetzt. Der mittlerweile 43-jährige Maudet scheiterte im vergangenen März bei der Ersatzwahl in den Staatsrat. Nach seinem Ausschluss aus der FDP hatte er als Unabhängiger für seine eigene Nachfolge kandidiert. Zuvor war er von seinen Amtskollegen in der Kantonsregierung schrittweise entmachtet worden und schliesslich von seinem Amt zurückgetreten.

veröffentlicht: 11. Januar 2022 10:35
aktualisiert: 11. Januar 2022 11:36
Quelle: sda

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