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«Pille danach» ist in Frankreich ab 2023 kostenlos erhältlich

Verhütung

«Pille danach» ist in Frankreich ab 2023 kostenlos erhältlich

29.09.2022, 13:48 Uhr
· Online seit 29.09.2022, 13:45 Uhr
Die «Pille danach» soll in Frankreich ab dem Jahr 2023 für alle Altersgruppen kostenlos erhältlich sein. Ebenfalls wird der Zugang zum STI-Screening, der Untersuch auf sexuell übertragbare Krankheiten verbessert.
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Der neue französische Gesundheitsminister, François Braun, setzt die gesundheitliche Prävention in den Mittelpunkt seines politischen Fahrplans. Besonders die sexuelle Gesundheit der jungen Generationen ist Braun wichtig. Er kündigte deshalb in der vergangenen Woche mehrere Massnahmen an, eine davon ist die kostenlose «Pille danach».

Gratis Notfallverhütung in Frankreich geplant

Beim Thema Verhütung gehört Frankreich bereits zu einem Vorreitern. Seit Anfang 2022 sind Mittel zur hormonellen Empfängnisverhütung für Frauen unter 25 kostenlos. Nun will man auch bei der Notfallverhütung ein Ausrufezeichen setzen. Auch die «Pille danach» ist bereits seit dem Jahr 2012 in Frankreich für Minderjährige kostenfrei und für Volljährige mit Rezept kostenfrei. Diese Altersbeschränkung soll aufgehoben werden. Das Ziel dabei ist es, die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zu senken. Seit sich Minderjährige die Pille kostenlos verschreiben lassen können, sind von 1000 Mädchen nur noch sechs ungewollt schwanger geworden.

Ebenfalls gab Braun bekannt, dass zwischen 2020 und 2021 ein Anstieg von sexuell übertragbaren Infektionen – speziell Chlamydien und Gonokokken – in Frankreich verzeichnet wurde. Um dem zukünftig entgegenzuwirken, will Braun das STI-Screening bis zum Alter von 26 Jahren kostenlos anbieten. Vor allem junge Menschen gehören zu der Bevölkerungsgruppe, die am meisten von diesen Infektionen betroffen sind.

Bis zu 60 Franken für die «Pille danach» 

In der Schweiz kostet die «Pille danach», je nach Präparat, zwischen 30 und 65 Franken. Mit inbegriffen ist dabei ein Beratungsgespräch. Erhältlich ist sie in Spitälern, Apotheken und Beratungsstellen. Die Kosten müssen in der Schweiz selber getragen werden, die Krankenkasse beteiligt sich nicht. Seit 2002 ist die «Pille danach» rezeptfrei für alle Frauen über 16 Jahren erhältlich. Wer jünger ist, kann die Notfallverhütung im «Ermessen einer Fachperson» beziehen. Falls man in der Schweiz nicht genügend Geld hat, um sich die «Pille danach» zu kaufen, kann man sich an eine Beratungsstelle wenden. Die Kosten liegen dort meist tiefer, zwischen 15 und 20 Franken.

Hier kannst du mehr über die «Pille danach» erfahren.

veröffentlicht: 29. September 2022 13:45
aktualisiert: 29. September 2022 13:48
Quelle: ArgoviaToday

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