Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Polarlichter sind in der Alpenregion selten, wie der Wetterdienst Meteonews in einer Mitteilung schreibt. Üblicherweise sind sie nur in den Polarregionen, also in der Arktis und der Antarktis oder auch in Schweden, Finnland, Norwegen und Island zu sehen.
Bereits das zweite Mal in der Schweiz zu sehen
Bereits in der Nacht vom 24. auf den 25. September war das bunte Phänomen in der Schweiz zu sehen. Grund dafür war die starke Sonnenaktivität, wie das Bundesamt für Meteorologie damals mitteilte. Nun war das Spektakel bereits zum zweiten Mal innert kurzer Zeit zu bestaunen. «Wir hatten sehr starken Sonnenwind. Dementsprechend sind viele Elektronen und Protonen der Sonne auf unser Magnetfeld getroffen und haben dort Teilchen ionisiert», erklärt Michael Eichenberger von Meteonews.
Was sind eigentlich Polarlichter?
Polarlichter entstehen durch eine Wechselwirkung zwischen geladenen Teilchen aus dem Weltraum und der Erdatmosphäre. Ausgelöst werden sie durch den sogenannten Sonnenwind. Dieser besteht aus geladenen Teilchen, hauptsächlich Elektronen und Protonen, die von der Sonne ausgestossen werden.
Die Farbe der Nordlichter hängt dabei von der Art der Gaspartikel ab, mit denen die geladenen Teilchen in der Atmosphäre interagieren sowie von der Höhe, in der diese Wechselwirkungen auftreten. Grüne Nordlichter entstehen oft durch die Interaktion mit Sauerstoff in höheren Atmosphärenschichten, während rote oder violette Farben durch die Wechselwirkung mit Stickstoff entstehen können.
Experte Eichenberger erklärt das so: «Je nach Höhe, in der dieser Prozess passiert, hat das Polarlicht unterschiedliche Farben. Wenn es in einer Höhenstufe von 100 bis 200 Kilometern passiert, dann ist es grün. Im gestrigen Falle ist es eben weiter oben passiert, auf über 200 Kilometern, und hatte dementsprechend eine rötliche Färbung. Je nachdem wie stark der Sonnenwind ist, sieht man es dann eben auch in tieferen Breiten.»
Polarlichter sind in der Schweiz ein seltenes Phänomen
Grundsätzlich sind Polarlichtersichtungen am Schweizer Nachthimmel eine Seltenheit. «In unseren Breitengraden kommt das nicht allzu häufig vor, das letzte Mal passiert ist es in der Nacht vom 25. auf den 26. September. Im gestrigen Fall war es dann aber doch noch ein wenig ausgeprägter, man hat es auch in weiten Teilen Europas ausserhalb der Schweiz gesehen und es gab viele schöne Bilder, die man da bestaunen kann», so Eichmann.
Das Naturspektakel dürfte aber nun öfter zu sehen sein. Verantwortlich dafür ist der Zyklus der Sonne, wie Michael Eichmann erklärt: «Experten gehen davon aus, dass das Ganze mit der Aktivität der Sonne zusammenhängt und diese hat einen elfjährigen Zyklus mit einem Tief und einem Hoch der Aktivität. Man geht davon aus, dass das nächste Hoch im Jahr 2024 oder 2025 passieren wird, das Ereignis dürfte in den nächsten zwei Jahren also ein bisschen häufiger vorkommen.»
(sda/umt)
Du hast ein Bild der Polarlichter in der Schweiz geknipst? Dann sende es uns zu.