Nach dem Unwetter von Sonntag rechnet die Versicherung Alliance Suisse mit rund 3000 Schadenmeldungen und einer Schadensumme von rund 8 bis 10 Millionen Franken, die Versicherung AXA verzeichnete rund 3700 Meldungen mit Schäden in Höhe von geschätzt 11 Millionen Franken. Die meisten Schäden seien an Autos entstanden. Betroffen waren in erster Linie die Region Bern, die Innerschweiz und Freiburg.
Alliance Suisse addiert dazu noch die Unwetterschäden von Montag, die vor allem die Zentralschweiz und den Jura getroffen haben. Die Versicherung geht von rund 4000 Schadenmeldungen und einer Schadensumme von rund 10 bis 12 Millionen Franken aus.
Gemäss Alliance Suisse kommen hier vor allem Überschwemmungsschäden hinzu. So standen am Montagabend etwa im Kanton Zug innert einer Stunde in den Gemeinden Risch, Hünenberg, Cham, Zug, Baar und Neuheim etliche Keller, Tiefgaragen und Strassen unter Wasser. Bei der Einsatzleitzentrale der Zuger Polizei sind gemäss eigenen Angaben 220 Meldungen eingegangen.
Auch im Kanton Bern hatten die Einsatzkräfte am Montagabend alle Hände voll zu tun: Dort gingen rund 100 Unwettermeldungen ein zu Wassereinbrüchen in Gebäuden oder Ästen und Bäumen auf Strassen. Die Meldungen kamen hauptsächlich aus dem Berner Oberland.
Superzelle bringt grosse Hagelkörner
Dass derart grosse Hagelkörner zu Boden prasselten - welche etwa Scheiben von Autos einzuschlagen vermochten - hat eine Erklärung: Hinter den Unwettern steckt eine sogenannte «Superzelle», wie SRF Meteo auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Bei einer Superzelle nimmt der Wind mit der Höhe stark zu und ändert deutlich seine Richtung. Sie hat so einen rotierenden Aufwindbereich. Diese spezielle dreidimensionale Anordnung in der Wolke von Auf- und Abwindbereichen begünstigt die mehrfache auf- und abwärts gerichtete Zirkulation von Niederschlagsteilchen.
Die Teilchen haben so genügend Zeit, um zu grossen Hagelkörnern von mehreren Zentimetern heranzuwachsen. Zudem bringen sie in ihren Abwindbereichen manchmal schwere Sturmböen mit sich - und ihre typischen bodennahen Strömungsmuster bieten gute Voraussetzungen zur Entstehung von Tornados, erklärt SRF Meteo auf seiner Internetseite.