Unter dem Motto «Streiken für eine ökologische, solidarische und gerechte Zukunft für alle!» sind weltweit Veranstaltungen und Aktionen geplant - so auch über 75 in mehreren Schweizer Städten. Grössere Aktionen sind in Zürich, Bern und Lausanne vorgesehen, weitere in Genf, Basel, Luzern, St. Gallen, Winterthur, Schaffhausen, Thun, Chur, Lugano und breit gestreut in den Kantonen.
Aus Sicht der Initianten von der Bewegung Klimastreik ist es buchstäblich fünf vor zwölf. Heisst es doch im «Statement» zum «Strike for Future»: «Die nächsten paar Jahre werden entscheidend sein im Kampf gegen die Klimakrise und die dadurch verstärkten sozialen Ungerechtigkeiten.»
Nachgeholter Streik
Deshalb wolle man trotz Coronavirus auf die Strasse gehen und den bereits für den 15. Mai vergangenen Jahres geplanten Streik- und Aktionstag nun endlich nachholen. Allerdings mahnt Klimastreik zur Einhaltung der Masken- und Abstandspflicht sowie überhaupt zur Einhaltung aller Regeln und zudem zur Durchführung von Covid-19-Selbsttests.
Die Bewegung Klimastreik kämpft seit ihrer Gründung im Sommer 2018 für die weltweite Einhaltung der Klimaziele und für konkrete Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. An diesem Freitag soll es aber neben dem Klima auch in einem umfassenderen Sinne um die Gesellschaft gehen, um Feminismus und auch eine erweiterte Geschlechterdiskussion.
«Ungerechtigkeiten verschärft»
Seit mehr als einem Jahr wüte die Pandemie auf der ganzen Welt und koste täglich Menschen das Leben. Neben und wegen dieser Gesundheitskrise habe sich im vergangenen Jahr nochmals verstärkt gezeigt, wie sehr sich soziale Ungerechtigkeiten weltweit und in der Schweiz verschärften, schreibt die Bewegung.
Die Ursachen und die Verantwortlichen für die Krise sind Klimastreik offenbar bekannt. So schreibt die Bewegung: «Das grenzenlose Wirtschaftswachstum, die damit verbundene Ausbeutung von Mensch und Natur, das Patriarchat und der Imperialismus verhindern eine gerechte, demokratische und zukunftsfähige Gesellschaft.»
Mobilisierung von unten
Aufgrund des vorherrschenden Wirtschaftssystems, das auf unbegrenztem Wachstum basiere, zeigten Regierungen, Grosskonzerne und Finanzinstitutionen kein Interesse daran, diese Krisen ernsthaft anzugehen. «Die parlamentarische Politik ist aufgrund ihrer Demokratiedefizite nicht befähigt, eine Antwort zu liefern», schreibt die Bewegung Klimastreik.
Der Übergang zu einer ökologischen und gerechten Gesellschaft erfordere deshalb eine noch nie dagewesene Mobilisierung.