Comeback bei der UBS

Sergio Ermotti: «Bin mir der Verantwortung voll und ganz bewusst»

29.03.2023, 12:21 Uhr
· Online seit 29.03.2023, 09:30 Uhr
Sergio Ermotti kehrt in der schwersten Stunde des Schweizer Bankenplatzes an die Spitze der UBS zurück. Die Grossbank hat ihren neuen, alten CEO an einer Medienkonferenz vorgestellt.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

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UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher dankte als Erstes dem abtretenden CEO Ralph Hamers. Hamers habe die Bank durch eine herausfordernde Zeit geführt. Kelleher würdigte auch Sergio Ermottis Leistungen in seiner ersten Amtszeit zwischen 2011 und 2020. Ermotti sei die richtige Wahl, um die UBS während der Übernahme der Credit Suisse zu führen.

Ralph Hamers, der bisherige CEO der UBS, bedankte sich bei seinem Team und wünschte Sergio Ermotti alles Gute im neuen Amt. Er sei sehr stolz, dass die UBS so stark sei, dass sie die CS übernehmen und so der Schweiz und dem Finanzsystem helfen könne.

«Ruf zur Pflicht»

Dann trat der neue CEO auf. Er fühle sich geehrt, gefragt worden zu sein, diese Transformation zu managen, sagte Ermotti vor den Medien. Ermotti, der nun den Posten als Swiss-Re-Präsident wieder an den Nagel hängen wird, habe es einerseits als einen Ruf zur Pflicht empfunden. Andererseits wäre es für ihn ein Widerspruch gewesen abzulehnen, wo er doch daran glaube, dass es der richtige Schritt für die UBS sei.

Es werde jetzt ein weiteres wichtiges Kapital in der UBS-Geschichte geschrieben, sagte Ermotti. Und seiner Meinung nach sei Grösse eben doch entscheidend. Es sei wichtig für die Schweiz eine stabile globale Grossbank zu haben, wenn das Land ein Finanzzentrum bleiben wolle. Er glaube eher an «too small to survive» als an «too big to fail». Und er wolle mit der Bank hier als Gewinner herausgehen.

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Unvoreingenommen alles unter die Lupe nehmen

Ihm sei gleichzeitig durchaus bewusst, dass man nun erst einmal Vertrauen wiederherstellen müsse. Auch brauche er erst einmal einige Monate Zeit, um all die offenen Fragen zu beantworten. Da bitte er um Geduld.

Auch wisse er heute noch nicht, ob zu weiteren Veränderungen im Top-Management kommen wird. Sowohl die UBS als auch die CS hätten sehr gute Leute. Die ganze Situation müsse jetzt erst noch ausgewertet werden. Und dabei wolle er unvoreingenommen an die Sache rangehen und das Beste für die Mitarbeiter rausholen, für die der UBS und der CS gleichermassen.

Jetzt stehe die Stabilisierung der Situation im Vordergrund, sagte zudem Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher. Danach müsse man alles ganz genau anschauen. Die Kultur der CS sei schon eine andere als die der UBS. Und es gebe einen «schlechten» Teil, welcher vor allem das Investment Banking und das Riskmanagement betreffe. Die Vermögensverwaltung hingegen sei grösstenteils «sauber».

Die UBS hatte vor anderthalb Wochen angekündigt, die nach mehreren grossen Skandalen in starke Bedrängnis geratene Credit Suisse für 3 Milliarden Franken in UBS-Aktien zu übernehmen.

(osc mit Material der sda)

veröffentlicht: 29. März 2023 09:30
aktualisiert: 29. März 2023 12:21
Quelle: Today-Zentralredaktion

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