Schweiz

So will der Bundesrat verantwortungslose Importe von Hundewelpen einschränken

Verantwortungslose Importe

Bundesrat will Internetkäufe von Hundewelpen einschränken

27.11.2023, 13:07 Uhr
· Online seit 27.11.2023, 11:53 Uhr
Der Bundesrat will dem verantwortungslosen Import von jungen Hunden einen Riegel schieben. Neu sollen Welpen erst ab dem Alter von 15 Wochen in die Schweiz gebracht werden dürfen.
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Hundewelpen sollen in Zukunft nicht mehr so einfach in die Schweiz importiert werden. Das will der Bundesrat. Welpen sollen erst ab dem Alter von 15 Wochen in die Schweiz gebracht werden dürfen. Eine Anpassung der entsprechenden Erlasse ist bis Mitte März in der Vernehmlassung.

Der Bundesrat will mit der Verschärfung erreichen, dass weniger Welpen unbedacht und spontan im Ausland gekauft werden, wie das Departement des Innern (EDI) am Montag schrieb. Bestellt werden die Tiere via Internet und mit Sammeltransporten in die Schweiz gebracht.

Für Privathalter soll es Ausnahmen geben

Diese Transporte bergen laut dem EDI auch die Gefahr, dass sich die sehr jungen Hunde gegenseitig mit Krankheiten anstecken. Heute gilt für die Einfuhr von Hundewelpen in die Schweiz kein Mindestalter. Sind die Hündchen jedoch unter acht Wochen alt, dürfen sie nur zusammen mit dem Muttertier ins Land gebracht werden.

Die Altersgrenze von 15 Wochen oder rund vier Monaten gilt laut EDI in vielen EU-Staaten. Eine Ausnahme von der Regel soll es indessen für Privatpersonen geben, die einen jungen Hund selbst bei einem Züchter im Ausland abholen. Auch für die Einfuhr von jungen Diensthunden soll es Ausnahmen geben.

Import von Hundewelpen stieg während der Pandemie an

Die Zahl der importierten acht bis 15 Wochen alten Welpen stieg vor allem während der Covid-19-Pandemie an, auf bis insgesamt rund 15'500 im Jahr 2021, wie der Datenbank Amicus zu entnehmen ist. 2022 gab es noch 12'200 registrierte Importhunde dieser Altersgruppe und bis Ende Oktober 2023 deren 7600.

Angaben zur Herkunft dieser Tiere - ob aus einer Zucht, dem Tierschutz oder Findeltier - macht die Datenbank nicht. Auch über alles gesehen ging die Zahl der importierten Hunde 2022 zurück. Die meisten Importhunde waren Mischlinge; die nächsten Plätze der Rangliste belegen kleine Rassen. Insgesamt lebten in der Schweiz zuletzt rund 562'000 Hunde.

Weniger Versuchstiere soll getötet werden

Der Bundesrat schlägt noch weitere Verschärfungen von Tierschutzbestimmungen vor, unter anderem zu Gunsten von Versuchstieren. Er will neu vorschreiben, dass die Zucht von Tieren ausdrücklich auf das notwendige Minimum beschränkt wird.

Alle Versuchstiere sollen zudem neu in einer Datenbank erfasst werden. Dies soll laut EDI verhindern, dass Institutionen Tiere für Versuche züchten, für die diese dann nicht verwendet und deshalb getötet werden.

Bundesrat stützt sich auf 3R-Prinzip

Weiter will der Bundesrat vorschreiben, dass Käfige und Gehege für Versuchstiere Rückzugsmöglichkeiten bieten. Der Bundesrat stützt sich mit seinem Vorschlägen auf das 3R-Prinzip, also die Reduktion der Zahl der Tiere (Reduce), den Ersatz von Tierversuchen (Replacement) und verbesserte angewandte Methoden (Refine).

Strengere Vorgaben sollen künftig auch für den Umgang mit Tieren gelten. Verbieten will der Bundesrat das Kürzen von Hühnerschnäbeln und das Kürzen der Schwänze von Schafen und bestimmte Methoden im Umgang mit Pferden, Ponys und Eseln sowie Ausrüstungsgegenstände für den Umgang mit diesen Tieren.

(sda / zor)

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veröffentlicht: 27. November 2023 11:53
aktualisiert: 27. November 2023 13:07
Quelle: Today-Zentralredaktion

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