WEF

«Was ist das WEF? Scheisse!»: Rund 300 Menschen demonstrieren in Davos

16.01.2023, 10:45 Uhr
· Online seit 15.01.2023, 14:44 Uhr
Das Strike-WEF-Kollektiv demonstrierte am Sonntag gemeinsam mit der Juso gegen das Weltwirtschaftsforum WEF, das am Montag beginnt. Die Protestierenden forderten eine Klimasteuer für Superreiche und einen Schuldenerlass für südliche Länder.

Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi

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Noch bevor das Weltwirtschaftsforum (WEF) offiziell eröffnet wurde, haben am Sonntag in Davos rund 300 Menschen für Klimagerechtigkeit demonstriert. Sie forderten eine Klimasteuer für Superreiche und einen Schuldenerlass für südliche Länder.

Unter dem Slogan «Tax the Rich, save the Climate» forderten etwa 300 Demonstrantinnen und Demonstranten der Juso Schweiz und der Vereinigung Strike WEF auf dem Postplatz in Davos eine Klimasteuer für Superreiche. Auch Aktivisten aus dem deutschen Lützerath und von Greenpeace schlossen sich an. Rund 250 von ihnen wanderten seit den frühen Morgenstunden zu Fuss nach Davos. Juso-Präsident Nicola Siegrist erklärte, mit den Einnahmen der Klimasteuer eine soziale Klimapolitik finanzieren zu wollen. «Die Reichen müssen zahlen, da sie am meisten von dem System profitieren, das die Klimakrise verursacht hat», sagte er im Bündnerischen Austragungsort des WEF.

Die internationalen Teilnehmenden forderten ebenso einen Schuldenerlass für die Länder des globalen Südens, denen es ihrer Ansicht nach wegen der Forderungen des Nordens verwehrt bleibt, eine Klimastrategie zu verfolgen.

Deutlich mehr Teilnehmende

Die Teilnehmerzahl der Demonstrierenden nahm im Vergleich zum Vorjahr wieder zu. Am letzten WEF im Mai 2022 waren es noch 50 Demonstrierende gewesen. Auf Transparenten waren Forderungen platziert wie «Planet over Profit» oder «Lützi bleibt» – was auf das von Klimaaktivisten besetzte deutsche Dorf Lützerath abzielt, unter dem Braunkohle abgebaut werden soll.

Siegrist war im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA überzeugt, dass die Teilnehmerzahl irgendwann wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Für ihn war klar, dass er so lange ans WEF demonstrieren geht, bis es das Forum nicht mehr gibt.

Auch die österreichische Millionenerbin Marlene Engelhorn reiste erneut nach Davos. Nicht aber etwa um andere Schwerreiche zu treffen. Die Mitgründerin der Organisation «Tax me now» kämpft für eine gerechte Verteilung von Vermögen.

Sie sprach an der Demo mit Keystone-SDA darüber, dass sich ihrer Meinung nach die Reichen und Mächtigen die Welt unter einander aufteilen würden. Was auf der Welt passiere, gehe aber alle etwas an. Sie sei gekommen, weil sie und die anderen Demonstrierenden mitreden und gehört werden wollen.

veröffentlicht: 15. Januar 2023 14:44
aktualisiert: 16. Januar 2023 10:45
Quelle: ZüriToday

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