Der typische Haushalt zahlt 29 Rappen pro Kilowattstunde. Das sind 3,14 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) weniger als im laufenden Jahr, wie die Elektrizitätskommission (ElCom) mitteilte. Auf das ganze Jahr gerechnet, muss ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 4500 kWh Stromkosten von 1305 Franken zahlen. Das sind 141 Franken weniger als 2024.
So entwickelt sich der Strompreis in deiner Gemeinde
Der Tarif besteht aus der Abgabe für die Netznutzung, dem Energietarif, den Abgeltungen für die Gemeinwesen und dem Netzzuschlag. Die Netzkosten für den typischen Haushalt sinken gemäss der ElCom von 12,71 auf 12,18 Rappen pro kWh. Darin enthalten sind die Kosten für die Winterreserve von 0,23 Rappen.
Der Energietarif wird 12 Prozent billiger und kostet neu 13,7 Rappen je kWh. Stabil bleiben mit 1 Rappen die Abgaben an die Gemeinwesen und mit 2,3 Rappen der Netzzuschlag.
Grosse Preisunterschiede in der Schweiz
Allerdings variieren die Konsumentenpreise für den Strom je nach Netzbetreiberin erheblich. Zurückzuführen ist das auf die Unterschiede beim Stromeinkauf aufgrund Eigenproduktion und Beschaffung bei Dritten.
Wo die Kosten steigen und wo sie sinken
Dass die Stromtarife sinken, hat mehrere Gründe. So haben sich die Preise auf dem Strommarkt stabilisiert, wenn auch auf hohem Niveau. Nach dem teils grossen Preisanstieg 2023 und 2024 ist nach ElCom-Angaben eine gewisse Beruhigung eingetreten. Während die Grosshandelspreise für eine Lieferung im Folgejahr vor zwölf Monaten noch bei 150 Euro pro Megawattstunde (1 MWh = 1000 kWh) betrugen, liegen sie aktuell bei 90 Euro. Das wirkt sich teilweise verzögert auf die Strompreise aus.
Zudem sanken die Kosten für die Winterreserve, welche die Endverbraucher über einen Zuschlag auf die Netznutzungsgebühr bezahlen. Leicht gesunken ist auch die Kapitalverzinsung für das Stromnetz.
Gestehungskosten wieder unter Marktpreis
Die Stromtarife sind stark von den Produktions- und Beschaffungsmethoden eines Anbieters abhängig, da sie von den Gestehungskosten für die Eigenproduktion und den Kosten für zugekauften Strom bestimmt sind.
Der Zeitpunkt der Beschaffung spielt aufgrund der Schwankungen am Stromterminmarkt eine grosse Rolle, wie die ElCom erklärte. Analysen der Aufsichtsbehörde zeigten, dass bei den jüngsten Preisschwankungen im Grosshandel bereits geringe Unterschiede bei den Beschaffungsstrategien der Netzbetreiber grosse Preisdifferenzen zur Folge haben können. Eine längerfristige Beschaffung kann die Preisausschläge glätten.
Neben den Preisen am Markt bildet die Eigenproduktion und die dafür zu zahlenden Gestehungskosten einen wichtigen Faktor für die Tarifgestaltung. Diese Gestehungskosten lagen laut der ElCom in den vergangenen Jahren zum grossen Teil über den Marktpreisen. In den vergangenen beiden Jahren lagen sie aber wieder deutlich darunter.
Die nach wie vor hohen Marktpreise würden auch die Netzkosten beeinflussen, hielt die ElCom weiter fest. Diese würden ebenfalls strompreisabhängige Komponenten wie Wirkverluste oder Systemdienstleistungen beinhalten. Systemdienste stellt der Netzbetreiber Swissgrid für die kurzfristige Stabilität des Systems bereit. Die rund 600 Netzbetreiber mussten den Kundinnen und Kunden sowie der ElCom ihre neuen Tarife bis am 31. August mitteilen.
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(sda)