Leid verhindern, bevor es entsteht, ist der Leitsatz der Schweizer Tierschutzorganisation NetAP. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, setzt die Organisation vor allem auf umfassende Kastrationsprogramme in der Schweiz und im Ausland. Das Leid findet sich jedoch immer noch auf den Strassen, wie NetAP schreibt.
Verschieden Tötungsmethoden
Neuste Hochrechnungen gehen von 200'000 getöteten Katzenbabys in der Schweiz pro Jahr aus, wie die Organisation schreibt. Erschlagen, ertränken, erschiessen, vergiften, ersticken oder verhungern lassen, sind dafür gängige Methoden. Dass man so handelt, sei wegen Änderung in der Lebensplanung, die Kätzchen machen doch zuviel Dreck oder verursachen plötzlich Mehr- oder unerwartete Kosten.
Tierärzte und insbesondere Notfallkliniken stellen immer häufiger fest, dass die Halter kein Geld für ihre Tiere ausgeben wollen oder können. «Die Haltung von Katzen wird leider viel zu oft unterschätzt, sowohl in Bezug auf die Bedürfnisse der Tiere als auch der zeitlichen und finanziellen Beanspruchung», beklagt NetAP-Präsidentin Esther Geisser.
«Wir bekommen wöchentlich mehrere Anfragen von privaten Tierhaltern, ob wir ihre Tierarztrechnungen oder die Tiere übernehmen würden. Unser Fokus liegt aber woanders und wir haben schon genug zu tun mit den herrenlosen und verwilderten Katzen und deren Kastrationen und Pflege.»
Ein Wille, ein Weg
Etwa 1,9 Millionen Katzen leben heute in Schweizer Haushalten. Tendenz steigend. Katzen seien sehr fruchtbar und vermehren sich entsprechend rasant. Aus einem einzigen Katzenpaar können innert zehn Jahren theoretisch 80 Millionen Katzen entstehen. Mangels einer staatlichen Kastrationspflicht werde diese Zahl sowohl in Privathaushalten als auch auf Höfen laufend vermehrt.
Kastrieren bildet den Schwerpunkt bei NetAP. Kastrationen seien das einzige Mittel, die Überpopulation nachhaltig zu stoppen, wie die Organisation weiter schreibt. Bundesbern habe laut NetAP das Problem des Katzenelends in der Schweiz erkannt, jedoch fehle der Wille, etwas daran zu ändern – man verlasse sich auf nicht staatliche Organisationen wie NetAP, die dafür sorgen, dass das Tierleid nicht komplett ausartet.
(joe)