Mehrere Strassen mussten gesperrt und gefährdete Personen evakuiert werden. In Lumino wurden vier Personen aus einem Haus gebracht. Verletzt wurde niemand, es entstand aber beträchtlicher Sachschaden am Gebäude, wie die Kantonspolizei Tessin am Sonntag mitteilte.
In Bellinzona wurde ein Kindergarten teils rund eineinhalb Meter hoch mit Wasser sowie Schlamm überschwemmt und unbenutzbar gemacht, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Das Mobiliar ist zerstört, am Gebäude enstand grosser Sachschaden. Die Stätte bleibt wohl vier bis acht Monate geschlossen.
Für die Schule mir ihren rund 160 Kindern und 15 Lehrkräften würde ein alternativer Unterrichtsort gesucht, hiess es. Möglicherweise verzögert sich dadurch der Schulbeginn, der für den 30. August geplant war, um ein oder zwei Wochen.
Filmfestival nicht betroffen
In Bellinzona rückte die Feuerwehr laut der Stadt wegen des Unwetters zu rund 150 Einsätzen aus. Diese betrafen überflutete Strassen, angeschwollene und mit Schutt gefüllte Kanäle sowie zahlreiche überschwemmte Privathäuser.
Das internationale Filmfestival in Locarno, das seit Mittwoch im Gange ist, kann trotz des Unwetters wie geplant weiter stattfinden. Die Situation sei unter Kontrolle, sagte ein Sprecher des Festivals der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Es habe keine grösseren Schäden gegeben.
Regenmengen unterschiedlich verteilt
In Locarno-Monti wurden knapp 110 Millimeter Regen gemessen. Die Niederschlagsmengen der vergangenen 24 Stunden im Südkanton waren allerdings sehr ungleich verteilt, wie SRF Meteo und Meteoschweiz auf Twitter schrieben.
In Bellinzona waren es rund 96 Millimeter. In Magadino/Cadenazzo hingegen fielen rund 73 Millimeter und in Grono GR im Misox knapp 68. In Stabio im Südtessin dagegen registrierten die Meteorologen gerade einmal 0,1 Millimeter Regen.
Im Raum Locarno - Bellinzona mussten mehrere Strassen vorübergehend gesperrt werden, so die A13 in Castione sowie die Kantonsstrasse zwischen Quartino und Riazzino. Beide Abschnitte konnten am Sonntagmorgen nach Angaben der Kantonspolizei wieder geöffnet werden.