«Wie krank muss man sein, um einem Tier ins Auge zu schiessen?», fragt ein Schild an einem Kandelaberpfosten an der Howielstrasse in Birmensdorf rhetorisch. Darauf zu sehen sind zwei Bilder einer Hauskatze. Das Auge des Tiers sieht heftig malträtiert aus.
Katze musste eingeschläfert werden
Ein Anruf bei der Telefonnummer zeigt: Der 18-jährige Kater Timur kommt Ende Juni mit einem durchlöcherten Auge nach Hause. Besitzer Gernot Springer bringt daraufhin sein Haustier direkt zum Tierarzt.
Eine CT-Aufnahme schafft Klarheit: Ein Projektil eines Luftgewehrs steckt im Auge. Eine Rettung ist aber nur schwer möglich, da die Operation nur wenig Überlebenschancen für das Tier verspricht. Der Kater muss eingeschläfert werden.
Doch Springer lässt die Geschichte nicht auf sich sitzen. «Der Kater war 18 Jahre bei uns und war ein Familienmitglied. Er hat immer die Nähe meiner Kinder (4 und 8 Jahre) gesucht», sagt er.
In seiner und einer angrenzenden Strasse klebt Springer den beschriebenen Aushang an verschiedene Stellen. Dies, weil der Kater mittlerweile altersschwach war und deshalb bei seinen Spaziergängen nur noch einen sehr eingeschränkten Radius hatte. Der Katzenbesitzer bringt den Fall bei der Polizei zur Anzeige. Diese ermittelt zurzeit, wie Springer gegenüber ZüriToday sagt. Auch den Tierschutz des Kantons Zürich schaltet er ein.
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«Ein böser, alter Mann»
Bereits seien drei verschiedene Hinweise bei ihm eingegangen, sagt Springer – alle weisen in die gleiche Richtung und bestätigten seinen Anfangsverdacht: Jemand in seiner Strasse soll verantwortlich sein. Genaueres will er jedoch nicht sagen. Auch, um die polizeilichen Ermittlungen nicht zu stören.
«Nur so viel: Das war ein Präzisionsschuss ins Auge von Timur. Das war kein dummer Jungenstreich. Sondern ein böser, alter Mann, der dahintersteckt», so Springer.
Die Kantonspolizei Zürich will sich auf Anfrage von ZüriToday zum Fall nicht äussern.