Immer mehr Leute transportieren ihre Velos im Zug. Allein in diesem Jahr wurden bereits 240'000 Velo-Tageskarten verkauft, wie die "NZZ" schreibt. Das sind rund 27 Prozent mehr gegenüber 2019. Nicht selten bleiben Velofahrer und Velofahrerinnen wegen der enormen Nachfrage am Perron zurück, weil die wenigen begehrten Veloplätze belegt sind. Um Verlässlichkeit zu schaffen und den Reisenden mehr Planungssicherheit zu geben, hat die SBB in diesem Frühling deshalb die Reservationspflicht am Wochenende auf alle Intercity-Züge erweitert.
Diese Neuregelung stösst ausgerechnet bei Organisationen, die sich für Radfahrer und Radfahrerinnen einsetzt, auf Widerstand. Kritisiert wird, dass durch die Reservationspflicht die Velomitnahme teurer und komplizierter werde. Der VCS und pro Velo Schweiz haben deshalb am Montag den SBB eine Petition überreicht, welche die Aufhebung dieser Reservationspflicht für Velos in Zügen fordert. Gefordert wird ausserdem, dass die Bedürfnisse der Velofahrenden bei den SBB stärker einbezogen werden und mehr Platz für Velos, Kinderwägen und Gepäck geschaffen wird. Die SBB reagiert grundsätzlich positiv auf die Kritik, versicherte, die Anliegen der Velokundinnen und -kunden ernst zu nehmen.
«Die SBB ist bestrebt, noch mehr Platz für Velos in den Zügen zu schaffen. Der weitere Ausbau der Velokapazitäten in den Zügen kann aber nicht von heute auf morgen umgesetzt werden, sondern braucht Zeit. Die SBB arbeitet daran», äussert sich Reto Schärli, Sprecher der SBB gegenüber ArgoviaToday, zur Petition. Weiter betont Schärli, dass dabei die Interessen der anderen Reisenden nicht vergessen werden dürften:
«Der Platz ist insgesamt beschränkt. Und die Züge müssen nicht nur im Freizeitverkehr funktionieren, sondern auch unter der Woche als Pendlerzüge.»
(noë)
