«Die willkürliche Knallerei, die vielen auf den Wecker geht, diese soll aufhören.» Das sagt der Aargauer Roman Huber, Präsident des Initiativ-Komitees. Gegen das individuelle Abbrennen von laut knallendem Feuerwerk wollen er und seine Mitinitianten darum vorgehen. An die Vorschrift, nach der das Abbrennen von Feuerwerk nur an Silvester und am 1. August erlaubt ist, halte sich niemand. Auch dieses Jahr sei die Knallerei bereits am Donnerstag losgegangen. Feuerwerk sei heute einfach nicht mehr zeitgemäss, sagt Huber. «Grössere, traditionelle Feuerwerke wie an einem Seenachtsfest sollen mit Bewilligung weiter stattfinden können», ergänzt er.
Bundesverfassung sähe laut Komitee den Schutz vor Feuerwerk implizit vor
«Millionen von Tieren und tausende hochsensibler oder psychisch beeinträchtigter Menschen haben auch dieses Jahr unter der Knallerei gelitten», schreibt das Komitee in einer Mitteilung am Montag. Zudem schade Feuerwerk der Umwelt. Tatsächlich werden mit dem Abbrennen von Feuerwerk in der Schweiz jährlich 300 Tonnen Feinstaub freigesetzt, schreibt das Bundesamt für Umwelt Bafu auf seiner Webseite. Das entspricht rund 2 Prozent der Feinstaubemissionen pro Jahr. Dabei sähe die Bundesverfassung bereits den Schutz der Menschen und Tiere und deren Umwelt vor, vermerkt das Initiativkomitee. Auf Gesetzesebene sei das aber in Bezug auf das Zünden von Feuerwerk nie verankert worden.
Image der Schweiz könnte aufpoliert werden
Durch die aktuellen Debatten rund um den Umweltschutz sieht der Komitee-Präsident gute Chancen für die Initiative. Die Stimmung gegen das Feuerwerk könnte tatsächlich in Richtung Einschränkungen kippen: In Davos ist 2020 auf Gemeindeebene eine Initiative der lokalen SVP mit fast 75 Prozent angenommen worden. Ausser Kleinfeuerwerk wie Vulkane, Bengalische Zündhölzer oder Tischfeuerwerk sah auch die Davoser Initiative nur noch bewilligungspflichtige, organisierte Feuerwerke vor. Eine einheitliche schweizweite Regelung könnte ausserdem einen Vorbildcharakter über die Landesgrenzen hinaus haben, hofft der Komiteepräsident. «Ich glaube, europaweit würden wir ziemlich viel Anerkennung finden», sagt Roman Huber.
(Red.)