Leuba kündigte am Donnerstag in Zeitungen der Gruppe Vaud Presse an, dass er keine vierte Amtszeit anstrebe. Er habe diesen Entscheid ausschliesslich in Absprache mit seiner Frau getroffen.
Das Amt als Regierungsrat sei sehr kräftezehrend und habe von seiner Familie viele Opfer abverlangt, sagte Leuba der «La Côte». Mehr könne er nicht mehr von ihr fordern. Der Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Innovation und Sport begründete seinen Entscheid aber auch mit der langen Amtszeit und seinem Alter.
In den letzten Wochen waren Stimmen laut geworden, dass die beiden FDP-Staatsräte Philippe Leuba und Pascal Broulis nach drei respektive vier Amtszeiten Platz für eine jüngere Generation machen sollten. Broulis hat sich noch nicht öffentlich geäussert, ob er nochmals kandidieren wird oder nicht.
Die Kantonalpartei wird am 22. September an einem Kongress entscheiden, wen sie bei den Gesamterneuerungswahlen im nächsten Frühling ins Rennen schicken wird. Ausserdem liegt ein Antrag auf eine Amtszeitbeschränkung auf 15 Jahre respektive maximal drei Legislaturperioden vor.
Judoka Aschwanden will mitkämpfen
Die FDP hält in der siebenköpfigen Waadtländer Regierung drei Sitze, gleich viele wie die SP. Neben Broulis und Leuba sitzt Christelle Luisier seit 2020 für die FDP in der Regierung. Sie hat bereits angekündigt, dass sie wieder antreten wird.
Anfang Woche hatte zudem Sergei Aschwanden sein Interesse an einer Kandidatur öffentlich gemacht. Der 45-jährige ehemalige Judoka und Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde 2017 in den Grossen Rat gewählt und geniesst einen grossen Bekanntheitsgrad.
Sein Ziel sei nicht, jemandem den Sitz zu stehlen, sagte Aschwanden Anfang Woche in einem Interview in der französischsprachigen Ausgabe des «Blicks». Er gebe auch kein Urteil über Pascal Broulis oder Philipe Leuba ab. Er wolle den Delegierten der FDP aber eine Alternative anbieten.