Quelle: Tele M1 / ArgoviaToday
Die Stimmung bei der EVP war nach dem Sitzverlust schon sehr bedrückend. Die Partei konnte von der Listenverbindung mit der Mitte nicht profitieren. Für Lilian Studer ist die verpasste Wiederwahl ein harter Rückschlag. «Es tut selbstverständlich weh. Ich habe sehr gerne politisiert.» Obwohl ihre Partei ein gutes Ergebnis erzielen, als einzige Partei neben der SVP an Stimmen gewinnen konnte, muss Studer am Ende ihren Sitz aufgeben – zugunsten der SVP. «Dass es jetzt am Ende nicht gereicht hat, ist wirklich Pech», so die abgewählte Nationalrätin im Interview. Für sie gehe nun eine jahrelange Politkarriere zu Ende.
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Aber warum verliert die EVP trotz Stimmengewinn ihren Sitz im Nationalrat? «Das liegt an unserem Wahlsystem», so Politexperte Jürgen Sahli. Weil die Nationalratswahl eine Verhältniswahl ist und der Aargau 16 Sitze zur Verfügung hat, werden diese nach Verhältnis zur Parteistärke vergeben. Die SVP konnte stimmenmässig stark zulegen, daher erhalten sie sieben Plätze. Im Verhältnis zu ihrem Wahlergebnis behält die SP drei Sitze und so weiter. Daher hat es am Ende trotz leichten Stimmengewinns für die EVP nicht gereicht.
Was des einen Leid ist des anderen Freud
Grund zur Freude hat der neu gewählte SVP-Nationalrat Christoph Riner. Der Fricktaler liefert für seine Partei ein Glanzresultat ab. Und überholt mit seinem Ergebnis sogar den Aargauer Parteivorsitzenden Andreas Glarner. Am Morgen des Wahlsonntags habe er noch nicht mit diesem Ergebnis gerechnet und er brauche wohl noch einen Moment, bis er das alles fassen könne, so Riner im Interview.
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Am Abend feierte Riner sein Top-Ergebnis bei sich zu Hause in Zeihen. Der neu gewählte Nationalrat konnte so mit Freunden und Anwohnern den Tag ausklingen lassen.
Für Andreas Glarner ist das Ergebnis seiner Partei keine Überraschung. Seiner Meinung nach sei eine klare Haltung das Erfolgsrezept der SVP. Die Partei legte um 4 Prozentpunkte auf 35,5 Prozent zu. Die grosse Verliererin hingegen ist die Grüne Partei, sie verliert 2,7 Prozentpunkte und liegt neu bei 7,1 Prozent.
Simona Brizzi geht nach Bern
Neben Riner schaffte auch Simona Brizzi (SP) den Sprung in den Nationalrat – wenn auch äusserst knapp. Nur 33 Stimmen trennten sie von der viertplatzierten Colette Basler. «Ich freue mich riesig. Es ist ein Privileg, dass ich nach so vielen Jahren im Grossen Rat nun nach Bern darf», sagt die Ennetbadnerin gegenüber Tele M1. «Ein grosses Danke an alle, die mich unterstützt haben.» Brizzi erbt den freien Sitz von Yvonne Feri, die zu den diesjährigen Nationalratswahlen nicht mehr angetreten ist.
Das sind die neu gewählten Nationalratsmitglieder im Aargau: