Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Ist die Zug-Toilette in der S-Bahn einmal frei, ist dies für die Passagiere bis weit hinten im Wagon hörbar: Dann knallt die Schiebetür durch die Fahrbewegung zu, bevor sie sich wieder öffnet und beim nächsten Ruck erneut zuknallt. Oft sitzt im Zug mindestens eine genervte Person, die für Ruhe sorgt, indem sie selbst Hand anlegt, damit die Tür einrastet.
Einem nervigen Geräusch des Zug-WCs hingegen schutzlos ausgeliefert waren die Passagiere am Dienstagmittag in der S6 von Uetikon nach Baden. Ein fast ohrenbetäubendes Rauschen drang aus einer Toilette im unteren Zugwagen. Dabei handelte es sich nicht etwa um einen Klogänger, der seinen Blähungen freien Lauf liess. Das Geräusch erinnerte an einen Spülvorgang in der Endlosschlaufe.
Zettel an Tür
Ein Zettel an der Toilettentür informierte darüber, dass das WC defekt sei. Die SBB bat um Entschuldigung. «Die Störungsbehebung ist eingeleitet», kündigte die Info an.
Die SBB bestätigt den Defekt am Dienstag auf Anfrage. «Der Defekt ist uns bekannt und wird demnächst behoben, damit die Toilette den Reisenden möglichst rasch wieder zur Verfügung steht», sagte Mediensprecher Martin Meier am Montagabend.
Schaden von Street Parade?
Am Sonntag nach der Zürcher Street Parade sorgte Uringestank in der Stadt für Unmut. «Überall seichelets», klagten Passantinnen und Passanten. Grosser Betrieb wird Samstagnacht auch in den Zug-WCs geherrscht haben. Ob ein zu grosser Ansturm auf die Zugtoilette zum Defekt führte, ist jedoch unklar. «Wann der Defekt entstanden ist, entzieht sich unserer Kenntnis», sagt SBB-Mediensprecher Martin Meier.
Wie dem Zettel einer handschriftlichen Info zu entnehmen ist, wurde der Defekt offenbar am Montag um 19.20 Uhr gemeldet. Auslöser für defekte Klos können auch Abfälle sein. In Zürcher Klos landet von der zerschnittenen Pasta-Verpackung bis zur Aludose allerlei Material.