Lieferengpässe

Weihnachtsgeschenke solltest du dieses Jahr frühzeitig besorgen

· Online seit 10.10.2021, 07:12 Uhr
Mikrochip-Mangel, Homeoffice, Logistik-Chaos: Corona hat den weltweiten Handel aus dem Takt gebracht. Gerade bei elektronischen Geräten herrscht deshalb ein Lieferengpass. Die Lage hat sich derart verschärft, dass es bereits Kriminelle auf begehrte Ersatzteile abgesehen haben.
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Für Last-Minute-Geschenke könnte es in diesem Jahr schwierig werden. Aufgrund der Coronakrise kommt es weltweit zu Engpässen. So etwa bei Elektronikgeräten. Die Nachfrage nach Mikrochips ist derart hoch, dass es zu Wartezeiten kommt. «Das Angebot ist der Nachfrage momentan schlicht nicht gewachsen», sagt Wolfgang Stölzle, Professor für Logistikmanagement an der Uni St. Gallen, zum «Sonntagsblick». Die Krise wird durch die erhöhte Nachfrage aufgrund von Homeoffice-Verordnungen zusätzlich verschärft. Hinzu kommt ein Chaos in der Logistik. Wegen Corona mussten immer wieder Häfen geschlossen werden, Länder schotteten sich zeitweise ab. Deshalb stehen Frachtschiffe derzeit an manchen Orten Schlange, während sie woanders fehlen.

Folglich könnten die Regale während der Weihnachtszeit nicht ganz so voll gestellt sein wie in anderen Jahren. «Unser Rat an die Kundinnen ist, frühzeitig zuzugreifen, wenn die Ware verfügbar ist», sagt beispielsweise ein Manor-Sprecher zur Zeitung. «Steht die Wunschliste für Weihnachten bereits, lohnt es sich, die Geschenke frühzeitig zu bestellen», heisst es auch bei Digitec Galaxus. Bei der Migros komme es im Haushaltsbereich, bei Spielwaren und Textilien zeitweise zu «grösseren Lieferverspätungen», sagt ein Sprecher. Dennoch betonen die Händler, dass das Weihnachtsgeschäft nicht komplett ins Wasser falle.

Diebe nutzen die Gelegenheit

Die Lieferengpässe rufen allerdings auch Kriminelle auf den Plan. So haben beispielsweise Velomechaniker derzeit Mühe, Ersatzteile zu beschaffen. Diebe wittern hier offenbar das grosse Geld: Immer wieder werden Einzelteile von Velos gestohlen, schreibt die «Sonntagszeitung». Besonders begehrt seien bei ihnen Teile, die nur schwer oder nicht aufzutreiben seien. Das betrifft etwa Schalthebel und Schaltwerke, die von den Dieben professionell ausgebaut werden.

Bis sich die Lage normalisiert, könnte es noch dauern. «Die Probleme werden uns auch im kommenden Jahr noch beschäftigen», sagt Martin Platter von der Schweizer Fachstelle für Velo & E-Bike.

(vro)

veröffentlicht: 10. Oktober 2021 07:12
aktualisiert: 10. Oktober 2021 07:12
Quelle: ArgoviaToday

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