Geld für TV-Sender

Wer keine Werbung will, muss ab sofort mehr zahlen

06.05.2022, 14:08 Uhr
· Online seit 06.05.2022, 11:42 Uhr
Es kommt eine neue Gebühr fürs Fernsehen. Wer seit kurzem beim Replay-TV die Werbung überspringen möchte, der zahlt beim Anbieter Salt 3,95 Franken pro Monat obendrauf. Auch Swisscom und Sunrise wollen demnächst nachziehen.
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Seit Mai dieses Jahres müssen Kundinnen und Kunden von Salt mehr bezahlen, wenn sie Replay-TV schauen und die Werbung überspringen wollen, schreibt «20 Minuten» am Freitag. 3.95 Franken verlangt das Unternehmen für werbefreies zeitversetztes Fernsehvergnügen. Wer nicht zahlen will, muss die Werbespots schauen und kann zusätzlich nur noch 30 Stunden statt sieben Tagen im Programm zurückspulen.

Bis zu sieben Franken mehr Kosten

Salt informierte die Kundschaft über die vollzogenen Änderungen in einem Brief. In diesem werden die Änderungen bedauert, man sei aber dazu gezwungen worden. Neu zahlen die Kundinnen und Kunden den TV-Sendern bis zu sieben Franken pro Monat und Nutzer fürs Replay-TV, heisst es weiter.

Andere Anbieter ziehen nach

Salt ist der erste Anbieter, welcher jetzt Geld fürs Vorspulen beim Schauen einfordert. Von der Vereinbarung sind alle Schweizer TV-Unternehmen betroffen. Mit Init7 habe auch schon ein weiteres über die neuen anfallenden Tarife informiert. Auch Swisscom und Sunrise werden es in der nächsten Zeit umsetzen. Wann und was es kosten wird, konnten die beiden Anbieter aber noch nicht kommunizieren.

Digital-Experte Jean-Claude Frick gibt gegenüber «20 Minuten» an, dass es sich die grossen Anbieter sicher leisten könnten, ein Teil der Tarife zu übernehmen. Das sei auch der Grund, warum die Gebühr von Anbieter zu Anbieter schwanke. Allerdings hält Frick die Tariferhöhung generell für falsch, denn Replay-TV sei noch das einzige attraktive am Fernsehen und mit den Gebühren verliere das Fernsehen noch mehr. Zudem seien sieben Franken horrend im Vergleich zum günstigsten Netflix-Abo mit 11,90 Franken.

(sib)

veröffentlicht: 6. Mai 2022 11:42
aktualisiert: 6. Mai 2022 14:08
Quelle: Today-Zentralredaktion

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