Zuletzt war er düster und fast ein bisschen heruntergekommen. Nun zeigt sich der Frankreich zugewandte Teil des grössten Grenzbahnhofs Europas wieder grosszügig, hell und in weiten Teilen im historischen Originalzustand. Vier Jahre hat die Renovation und Modernisierung des Westflügels gedauert.
«Unvergleichlich zu vorher», konstatierte die Basler Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller am Donnerstag vor den Medien. Nun lade der Westflügel zum Verweilen ein. Die Attraktivierung des Bahnhofs fördere auch die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs, sagte die GLP-Regierungsrätin.
Zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich auch der Basler Denkmalpfleger Daniel Schneller. Er habe das Projekt während insgesamt elf Jahren bis zur letzten Türklinke eng begleitet. Als Kompensation für die Entfernung störender Einbauten aus früheren Jahren habe die Denkmalpflege in den Bau eines Untergeschosses eingewilligt, das die SBB kommerziell nutzen können.
Noch sind indes nicht alle Geschäftsflächen im Westflügel vermietet. Laut SBB-Immobilienchef Alexander Muhm stehen derzeit noch drei grosse Bereiche für Gastrobetriebe leer, weil sich die Interessenten wegen der Corona-Pandemie zurückgezogen haben.
In neuem Glanz erstrahlen auch die bekannten grossflächigen Gemälde, die einst die Wände des nicht mehr bestehenden Bahnhofbuffets zierten. In diese Räumlichkeiten hat sich die Migros eingemietet, die dort mit der «Eatery» auf ein neues Take-away-Konzept setzt. Auch die zusätzliche Ladenfläche im neuen Untergeschoss wird vom orangen Riesen mit einem Supermarkt belegt.
Herzstück des Westflügels ist die vollständig freigelegte Halle, an die neben Läden auch eine neue Bar mit Lounge grenzt. Die Zollkontrolle für den Bahnverkehr von und nach Frankreich wurde nach draussen verlegt. Am Donnerstag wirkte die imposante Halle noch etwas leer. Schon bald werde sie jedoch durch Menschenströme gefüllt werden, ist Denkmalpfleger Schneller überzeugt.