Schweiz

Wölfe sollen ganzjährig gejagt werden – Unterschriftensammlung gestartet

Volksinitiative

Wölfe sollen ganzjährig gejagt werden – Unterschriftensammlung gestartet

02.05.2023, 14:40 Uhr
· Online seit 02.05.2023, 12:36 Uhr
Die Urheber der Initiative zur Aufhebung des Schutzes des Wolfs können ab sofort Unterschriften sammeln. Dies teilte die Bundeskanzlei am Dienstag mit. Die Initiative will, dass der Wolf überall ausser im Nationalpark ganzjährig gejagt werden darf.
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Die Zahl der Wölfe habe sich in den letzten fünf Jahren verfünffacht, machte das Initiativkomitee geltend. Die von Wölfen angerichteten Schäden würden laufend zunehmen und die artgerechte Tierhaltung auf Weiden und in Offenställen immer schwieriger werden.

«Verteidigungsschuss» soll erlaubt werden

Lebensgrundlagen seien gefährdet. Dazu kämen weitere Gefahren für Menschen, Nutz- und Haustiere. So sollte ein «Verteidigungsschuss» zum Schutz von Haus- und Nutztieren straffrei bleiben. Nicht zuletzt stelle der Wolfsbestand die Freizeitmöglichkeiten in der Natur infrage.

Die Initiative «Zum Schutz von Mensch, Haus- und Nutztier vor dem Wolf» will einen neuen Absatz in Artikel 79 der Bundesverfassung. Dieser regelt die Bundeskompetenzen für Jagd und Fischerei. Im neuen Absatz 79a soll festgehalten werden, dass der Wolf nur noch im Schweizerischen Nationalpark im Engadin geschützt ist und überall sonst das ganze Jahr über gejagt werden darf. Die Frist für das Sammeln der für das Zustandekommen des Volksbegehrens nötigen 100'000 Unterschriften läuft am zweiten November 2024 ab.

Mehrere Risse innert Monaten im Aargau

Im Aargau sind innert weniger Monate vermehrt Einzelwölfe gesichtet worden. Vereinzelt kam es auch zu Schafrissen: Bei einem Vorfall in Burg geht der Kanton von einem Schafriss durch einen Wolf aus. Aber bereits letzten Frühling gab es teils hitzige Diskussionen, wie künfitg mit dem Wolf umgegangen werden soll, nachdem 25 Schafe des Aargauer Landwirts Marcel Frei gerisssen worden waren. Mit Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, lieferte er sich ein Wortgefecht im TalkTäglich:

Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner

Es gibt aber auch andere Stimmen, sogar von Schafshaltern. Nach dem letzten Schafriss im April in Thalheim machen die Halter Thomas Hochstrasser und Susanne Siebenhaar aber klar: «Der Wolf gehört zur Natur.»

(sda/red.)

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veröffentlicht: 2. Mai 2023 12:36
aktualisiert: 2. Mai 2023 14:40
Quelle: sda/red.

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