Das ist gegenüber der Vorwoche ein Rückgang um 24 Prozent bei sinkender Tendenz, wie der Bund am Donnerstag meldete. Schuld daran ist der Einbruch bei den Antigen-Schnelltests für das Covid-Zertifikat um 50 Prozent. Diese muss die Bevölkerung ausser in wenigen Ausnahmefällen seit dem 11. Oktober selber bezahlen.
Die Anzahl der PCR-Tests ging dagegen im Wochenvergleich lediglich um 4,9 Prozent zurück, wie das Bundesamt in seinem Pandemie-Wochenbericht ausweist. Der Bund übernimmt die Kosten dafür, wenn jemand Symptome hat, eine Mitteilung der Swisscovid-App erhielt sowie entweder vom Kanton oder einem Arzt zum Test geschickt wurde.
1478 neue Fälle
Im Weiteren meldete das BAG am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 1478 neue Coronavirus-Ansteckungen, sieben neue Todesfälle und 13 Spitaleinweisungen. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 151,9 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 8. Oktober bei 1.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 73,6 Prozent. 13,3 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt. Bezogen auf die Woche vor dem vergangenen Sonntag wurden 141 Patienten mit der Lungenkrankheit ins Spital eingewiesen und damit 17 Prozent weniger als in der Vorwoche.
Durchschnittlich lagen in der vergangenen Woche 129 Covid-19-Patientinnen und Patienten in Intensivbetten. Gestorben sind im Zusammenhang mit der Pandemie in der Berichtswoche 28 Personen nach 24 in der Vorwoche. Das Bundesamt rechnet hier im Zusammenhang mit Nachmeldungen mit einer weiteren Zunahme.
Knapp 71 Prozent geimpft
Die Armeeapotheke als Logistikbasis für die Impfstoffverteilung erhielt bisher 13'203'825 Impfdosen. Davon wurden 10'958'467 Dosen verabreicht. 70,84 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren sind vollständig geimpft. Bis am Donnerstagmorgen wurden 6'883'902 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.
Es sei jetzt die letzte Chance, sich vor dem Winter impfen zu lassen, sagte Gesundheitsminister Alain Berset nach einem Treffen mit den kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren in Bern. Diese Treffen finden in regelmässigem Abstand statt. «Wir können die Pandemie nur gemeinsam beenden», so Berset.
Keine Politisierung der Impfung
Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), warnte davor, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Politik zu verwechseln. «Wir sollten die Impfung nicht politisieren. Dass die Impfung wirkt, ist eine These, die wissenschaftlich belegt ist», erklärte er. «Die Impfung spaltet die Gesellschaft nicht, sondern die Pandemie spaltet die Gesellschaft.»
Wenn viele Personen wieder erkrankten in den nächsten Wochen, sei dies ein Risiko für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Erholung. «Deshalb ist es wichtig, dass wir die Impfempfehlungen fortführen.» Wichtig sei auch die Impfwoche, die ab dem 8. November geplant ist. «Wir wissen, dass es bei der Impfung Ängste gibt. Diese Fragen wollen wir noch klären, damit wir möglichst viele Menschen zu einer Impfung bewegen können.»
Warten auf den Entscheid von Swissmedic
Betreffend dritte Impfung sagte Berset, dass ein «Booster» für Personen über achtzig Jahre durchaus Sinn ergeben könne. Nun gelte es zunächst aber, den Zulassungsentscheid von Swissmedic abzuwarten. Es gebe aktuell aber noch «wenig Evidenz in Bezug auf den Nutzen einer Booster-Impfung für alle», ergänzte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG. Es gebe «keine riesigen klinischen Studien» zu Booster-Impfungen.
(red.)