Als Kind haben wir uns dagegen beharrlich gesträubt, jetzt wünschen wir es uns zurück: das Nickerchen zwischendurch. Doch oft fehlt dazu die Zeit und wenn man sich dazu entschliesst, sich doch eine Weile hinzulegen, dann ist man häufig eine Ewigkeit weggetreten. In dieser Zeit hätte man so einiges Sinnvolles erledigen können. Bei einem Mittagsschlaf kann man aber auch jede Menge falsch machen. ArgoviaToday hat beim Schlaflabor Bad Zurzach nachgefragt, wie gut ein Mittagsschläfchen ist und welche Regeln man beachten soll.
It's all about the perfect nap
Ob zu Hause, im ÖV oder im Büro: Einen Powernap kannst du überall abhalten. Dennoch hilft es laut Sarah Rey, Co-Leiterin Psychologie KSM Bad Zurzach, sich eine passende Atmosphäre auszusuchen: «So kann man sich besser ausruhen. Man muss es im Allgemeinen bequem haben und wissen, dass man nicht gestört wird.» Doch ganz so einfach ist es nicht, sich nach einem Powernap ausgeruht zu fühlen, denn man muss gewisse Faktoren beachten.
Leicht erklärt: Während des Schlafs bewegen wir uns in vier Zyklen. Jeder dieser Zyklen dauert rund 90 Minuten und wird mehrmals wiederholt. Wichtig beim Nap ist vor allem die erste Schlafphase. Dabei befinden wir uns in einer Übergangsphase zwischen Wachheit und Schlaf. «Diese Phase sollte man nicht übertreten. Sonst ist man danach noch müder», wie Rey erklärt. Ein Powernap darf demnach nicht länger als 20 bis 30 Minuten dauern. Sonst begibt man sich in den nächsten Schlafzyklus. «Es ist wichtig, dass man sich für diese Zeit einen Wecker stellt.»
Wann sollte man einen Nap einlegen?
Die Müdigkeit wird immer grösser, jedoch ist die Mittagspause noch weit weg. Der verdiente Mittagsschlaf lässt also noch etwas auf sich warten. Doch wie Rey erklärt, muss es nicht immer ein Mittagsschläfchen sein. Einen Powernap kann man dann einlegen, wenn man sich erschöpft fühlt. Mann sollte laut Rey lediglich beachten: «Nach 16 Uhr sollte kein Nap mehr eingelegt werden.» Denn wer sich nach 16 Uhr noch dafür entscheidet, sich nochmals rasch hinzulegen, der wird wahrscheinlich am Abend nicht mehr so gut einschlafen können.
Mit einem Nap vergeudest du keine kostbare Lebenszeit
Oftmals kommt das Argument auf, dass man während eines Schläfchens Zeit verliert, die man anderweitig hätte nutzen können. Dabei scheint es sich um ein gesellschaftliches Phänomen zu handeln. Denn in einigen asiatischen Kulturen gehört der Mittagsschlaf schon fast zur Tagesordnung. Wenn man müde ist, dann sinkt die Leistung: «Dadurch, dass man durch die Pause Energie getankt hat, kann man besser arbeiten und so den Nap kompensieren», so Rey. Also leg die Beine hoch, mach es dir bequem und gönn' dir einen 20- bis 30-minütigen Powernap. Du wirst sehen, die Arbeit fällt dir danach um einiges leichter.