Dreizehn Waldrappe hat der Zürcher Zoo bisher den zwei europäischen Wiederansiedlungsprogrammen in Zentraleuropa und Andalusien zur Verfügung gestellt. Im Juli werden nun drei weitere Jungvögel in die Wildnis entlassen, wie der Zoo Zürich am Mittwoch mitteilte.
Dank dieser Auswilderungsprogramme werden mittlerweile auch in der Schweiz immer häufiger Waldrappe in der Wildnis gesichtet. Es ist das Comeback eines Vogels, der einst weit verbreitet war - vom Nahen Osten über Nordafrika bis nach Zentraleuropa - und heute als einer der seltensten Vögel überhaupt gilt.
Immerhin: Komplett den Garaus machen wird den Tieren so schnell nichts. In europäischen Zoos existiert mittlerweile eine Population von über 1700 Tieren. Dort werden sie seit den 1930er-Jahren gehalten. In Zürich sind dieses Jahr bisher vier Jungtiere geschlüpft.
Nur die Hälfte des Geleges überlebt
Waldrappe ernähren sich von Insekten und kleinen Wirbeltieren wie Echsen. Zumindest während der Fortpflanzungszeit leben sie monogam und legen in Kolonien dann zwei bis vier Eier. Allerdings überleben nur ein bis zwei Nachkommen. Diese werden von beiden Eltern versorgt - auch nachdem die Jungen das Nest schon verlassen haben.
Die Eltern sind es auch, die ihrem Nachwuchs den Weg aus Zentraleuropa in die Winterquartiere in Norditalien zeigen. Ausgewilderte Jungtiere stellt das vor ein Problem: Sie konnten den Flug nach Süden nie von ihren Artgenossen lernen.
Flugzeuge zeigen die Route nach Süden
Diese Aufgabe übernehmen darum Ultraleichtflugzeuge, denen die Vögel folgen. Die Flugroute der Flugzeuge, die die Jungvögel im Schlepptau haben, kann über die App «Animal Tracker» verfolgt werden.
Junge Waldrappe, die in Westeuropa, etwa in Andalusien, zur Welt kommen oder dort angesiedelt werden, haben es diesbezüglich etwas einfacher: Wegen des südspanischen Wetters können die Tiere ganzjährig dort bleiben und müssen auf keinen Vogelzug gehen.