Migration

Zwei Drittel der Schweiz wollen die Zuwanderung begrenzen

17.04.2023, 09:26 Uhr
· Online seit 17.04.2023, 07:31 Uhr
Die Zuwanderung und das Bevölkerungswachstum bereiten vielen Schweizerinnen und Schweizern Sorgen: Mittlerweile wollen über 60 Prozent die Zahl der Einwandernden beschränken, zeigt eine neue Umfrage.
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Anhänger und Anhängerinnen sämtlicher bürgerlichen Parteien fordern mehrheitlich eine Form der Kontingentierung bei der Einwanderung, und das in allen Grossregionen der Schweiz, von der Genferseeregion bis in die Zentralschweiz. Dies zeigt die jüngste Umfrage von Tamedia (Bezahlartikel).

Bürgerliche geschlossen für Beschränkung

Insgesamt antworten 62 Prozent auf die Frage, ob die Schweiz die Zuwanderung stärker begrenzen soll, mit Ja (36 Prozent) oder Eher Ja (26 Prozent). Sogar die Grünliberalen sind mehrheitlich für eine Begrenzung (51 Prozent). Mitte- und FDP-Anhänger befürworten solche Restriktionen mit über 70 Prozent. Wer der SVP nahesteht, für den ist die Begrenzung der Zuwanderung das Gebot der Stunde: 93 Prozent befürworten diese, nur gerade 2 Prozent sind dagegen.

Bei den linken Parteien sieht es anders aus: 41 Prozent der SP-Wählerinnen- und -Wähler wollen die Zuwanderung stärker beschränken, bei den Grünen sind es noch 37 Prozent. Sprich: Die Mehrheit will die Zuwanderung nicht stärker beschränken, allerdings sind die Ergebnisse knapper als auch schon.

Auffällig sei auch: Je länger die Zugewanderten in der Schweiz leben, umso kritischer werden sie gegenüber der Zuwanderung. Ausländerinnen und Ausländer, die sich eingebürgert haben, befürworten etwa eine Einwanderungs-Beschränkung (65 Prozent).

Zwei Drittel wollen nicht mehr Flüchtlinge

Zur Frage, ob die Schweiz mehr Flüchtlinge aufnehmen solle, antworteten insgesamt rund zwei Drittel mit Nein: 33 Prozent davon mit Nein und 30 Prozent mit eher Nein. Unterschiede gab es hier bei Stadt und Land. 66 Prozent der ländlichen Bevölkerung wollen nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen. In der Stadt waren 56 Prozent dagegen.

Die Rolle der Schweiz in der politischen Welt bezifferten 38 Prozent als wichtig oder eher wichtig. Rund ein Drittel (29 Prozent) bezeichneten diese Rolle als egoistisch. Für mit 46 Prozent nicht ganz die Hälfte der Befragten wirkt die Schweiz international engagiert.

Für die Umfrage wurden vom Institut Leewas im Auftrag von «20 Minuten» und Tamedia 50'740 Menschen in der Schweiz zwischen dem 24. Oktober und 13. November 2022 befragt. Der maximale Stichproben-Fehlerbereich beträgt ± 0,7 Prozentpunkte.

(sda/jaw)

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veröffentlicht: 17. April 2023 07:31
aktualisiert: 17. April 2023 09:26
Quelle: Today-Zentralredaktion

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