Frei verzeichnete keine zwei Kilometer vor dem Ziel einen platten Reifen im Hinterrad. Während ihre Mechaniker am Wegrand das Rad wechselten, musste Frei tatenlos zusehen, wie zwei Fahrerinnen an ihr vorbeizogen und ihr der sicher geglaubte erste Cross-Country-Podestplatz im Weltcup durch die Lappen ging.
«So habe ich mir das natürlich nicht vorgestellt. Es wäre zu schön gewesen, vor Heimpublikum das beste Weltcup-Resultat zu schaffen. Ich bin sehr enttäuscht», kommentierte die 24-jährige Olympia-Zweite und WM-Dritte vom rechten Zürichsee-Ufer. Wie es zum Defekt kam, wusste Frei nicht: «Ich merkte es erst, als der Reifen platt war.»
Den Sieg holte sich die britische Weltmeisterin Evie Richards vor der Australierin Rebecca McConnell. Die Schwedin Rissveds erbte den 3. Platz. Loana Lecomte musste sich im fünften Weltcuprennen zum ersten Mal geschlagen geben. Als Vierte sicherte sich die 22-jährige Französin aber vorzeitig den Gewinn des Gesamtweltcups.
Jolanda Neff vermochte nach den turbulenten Wochen seit dem Olympiasieg nicht mit den Schnellsten mitzuhalten. Als 25. war die St. Gallerin nur die sechstbeste Schweizerin. Zwei Plätze hinter Frei schaffte Alessandra Keller mit Platz 7 ihr bestes Ergebnis im laufenden Weltcup. Linda Indergand wurde Neunte, Nicole Koller Elfte, Ramona Forchini 15.
Die entthronte Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot ging am Sonntag nicht mehr an den Start und beendete ihre Saison trotz Zwischenrang 2 im Gesamtweltcup vorzeitig. Sie fühle sich körperlich und mental ausgelaugt, habe keine Energie mehr und erhole sich von den Trainings nicht mehr gut, teilte die 29-jährige Europameisterin mit. Ferrand-Prévot ist seit kurzem nicht mehr mit ihrem Partner Julien Absalon zusammen, für dessen Team sie fährt.