Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft zieht an der WM in Riga einen rabenschwarzen Abend ein. Nach den überzeugenden Auftritten gegen Tschechien (5:2) und Dänemark (1:0) setzt es für das Team von Trainer Patrick Fischer gegen das zuvor punktelose Schweden eine 0:7-Kanterniederlage ab. Die Eisgenossen verlieren zum achten Mal in Serie gegen die Skandinavier an einer WM.
Die Schweizer unterschätzten Schweden. Sie liessen sich vom Pfingstwochenende blenden. Die Eisgenossen kamen nie auch nur ansatzweise an die Leistung der Partien gegen Tschechien oder Dänemark heran. In den ersten beiden Partien blockten die Schweizer massenhaft Schüsse - so viele, dass Dänemark am Sonntag nur zu vier Torschüssen gekommen ist. Gegen Schweden kassierten die Schweizer schon in den ersten zehn Minuten zwei Gegentore, weil sie die Schussbahn jeweils offen liessen.
Unverhofftes WM-Debüt von Nyffeler
Dazu kam, dass Leonardo Genoni für einmal nicht seinen besten Tag erwischte. Beim 0:2 durch Adrian Kempe griff Genoni auf der Fanghandseite daneben. Beim 0:4 durch Jesper Frödén (der schon das 1:0 für Schweden erzielt hatte) schloss der Goalie die nahe Ecke nicht. Nach 31 Minuten und vier Gegentoren wurde Genoni ausgewechselt. Melvin Nyffeler, der Keeper der Rapperswil-Jona Lakers, kam zu seinem WM-Debüt und kassierte drei weitere Gegentore.
Das Debakel Genoni anzuhängen, wäre indes billig. Das gesamte Team blieb markant unter den Erwartungen - nicht nur, was Engagement und Hingabe anging. In den ersten zwei Partien leisteten sich die Schweizer bloss fünf kleine Strafen. Gegen Schweden sammelten sie 14 Strafminuten und kassierten zwei Gegentore in Unterzahl.
Bereits am Donnerstag erhalten sie die Gelegenheit, es besser zu machen. Dann ist die mit drei Siegen ins Turnier gestartete Slowakei der Gegner.