Rogge führte den Dachverband von 2001 bis 2013, ehe er im Amt vom Deutschen Bach abgelöst wurde. In einer ersten Reaktion würdigte Bach seinen Vorgänger als «vollendeten Präsidenten», der dabei geholfen habe, das IOC zu modernisieren und transformieren.
Rogge, ein ehemaliger Chirurg, Rugbyspieler und dreimaliger Olympia-Teilnehmer im Segeln, galt als Kämpfer gegen das Doping. Nach seiner aktiven Laufbahn hatte er zunächst das Belgische Olympische Komitee und den europäischen Dachverband angeführt, ehe er an die Spitze des IOC rückte. «Zuallererst liebte Jacques den Sport und das Zusammensein mit Athleten», sagte Bach. Diese Leidenschaft habe er auf ansteckende Weise jedem vermittelt, der ihn gekannt habe.
Besonders in den ersten Jahren seiner Präsidentschaft hatte Rogge das durch den Korruptionsskandal stark angekratzte Image der obersten Weltorganisation des Sports aufpoliert. Dazu gehörte auch eine Verschärfung des Kampfes gegen Doping, jedoch ohne den Sportbetrug in den Grundfesten erschüttern zu können. Dennoch verschaffte er dem IOC mehr Anerkennung - und den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen.
Rogge gilt auch als Vater der Olympischen Jugendspiele, die unter seiner Präsidentschaft 2010 in Singapur ihre Premiere erlebt hatten. Nach seiner Zeit als IOC-Chef wurde er zum Ehrenpräsidenten berufen. Er hinterlässt neben seiner Frau Anne einen Sohn, eine Tochter und zwei Enkelkinder.
Als Zeichen des Respekts werde die olympische Flagge am IOC-Sitz in Lausanne für fünf Tage auf halbmast wehen, hiess es in einer Mitteilung. Die Nationalen Olympischen Komitees sollen sich dieser Geste anschliessen.