Zwei Tage sind vergangen, doch die Bilder gehen Philipp Bonorand noch immer durch den Kopf. Trotzdem sagt der Präsident des FC Aarau, dass man richtig gehandelt habe, nachdem am Samstag nach der Niederlage gegen Lausanne-Ouchy rund 30 Fans den Platz gestürmt hatten. Später wollten sie in die Katakomben gelangen, verlangten die Leibchen der Spieler. Dabei ging auch eine Scheibe bei einer Tür der Geschäftsstelle zu Bruch.
Capo durfte in die Kabine
Die Polizei sei vor Ort gewesen, doch diese mussten nicht eingeschaltet werden. «Wir haben die Situation im Stadion glücklicherweise bereinigen können, bevor wir der Polizei ein Signal geben mussten, dass sie ins Stadion kommen und eingreifen sollen.»
Beruhigen liessen sich die Fans mit einem Deal: Der Capo, der Anführer der Fan-Szene, durfte kurz zu den Spielern in die Kabine für eine Aussprache. Ein einmaliger Deal, so Bonorand. Der aber die Lage beruhigt habe.
Noch keine Anzeige eingegangen
Trotz der kaputten Scheibe bei der Geschäftsstelle und einer Bande, die beim Platzsturm ebenfalls zu Bruch ging, ist bei der Polizei bisher keine Anzeige eingegangen. «Das sind Sachbeschädigungen und damit Antragsdelikte. Bis jetzt liegt kein Strafantrag vor, also können wir auch noch nicht aktiv werden», sagt Bernhard Graser, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei.
Bei der Partie im Brügglifeld war die Firma SAS Security für die Sicherheit zuständig. Warum konnten ihre Sicherheitskräfte die Fans nicht daran hindern, auf den Platz zu gelangen? Die Firma wollte dazu gegenüber TeleM1 keine Stellung nehmen. Beim FC Aarau will man nun über die Bücher und die ganze Situation analysieren. Ob es ein juristisches Nachspiel oder Stadionverbote gibt, konnte noch nicht gesagt werden.
Wie Fans und Journalisten die Szenen im Brügglifeld erlebt haben, siehst du im Beitrag von TeleM1:
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