Ich finde es gut, dass die Ära Keller vorbei ist. Nie ist er in meinem Herz angekommen. Ich fand immer, dass er händeringend versucht hat, speziell zu sein. Einzigartig, spannend. Funktioniert hat es – zumindest bei mir – nicht. Eine Handschrift habe ich im Spiel meines FC Aarau nie entdeckt. Eher panisch waren seine Startelf-Korrekturen nach verlorenen Spielen. Was vorher funktioniert hat, wurde nach einem Misserfolg über den Haufen geworfen. Olivier Jäckle ist einer derer, die munter rein – und wieder raus rotiert wurden.
Mir sträuben sich die Nackenhaare
Auch auf den Stehplätzen im Brügglifeld wird die Personalie Jäckle intensiv diskutiert. Spielt er gut, ist das Fazit, «ja, er kann es ja, wieso nicht immer». Erwischt er einen schlechten Tag, kommen die Haters aus ihren Verstecken gekrochen. Vorbei sei er, längst hätte man ihn austauschen müssen und wieso spielt der eigentlich immer noch. Das sind dann die Momente, an denen sich mir die Nackenhaare sträuben. Judas flucht man die, die den Verein in einer Transferperiode verlassen. Charakterschwach sind Spieler, welche den Herzensverein verlassen. Alle wünschen sich treue, dem Verein verbundene Spieler.
Er hätte ein Fan-Lied verdient
Olivier Jäckle tut genau das, er hält dem Verein die Treue. Ich finde, er hätte ein eigenes Fan-Lied verdient. Ganz egal, ob er mal einen guten oder schlechten Tag erwischt, er verkörpert, was wir uns als Fan wünschen. Darum habe ich mich besonders gefreut, dass Jäckle gestern den Führungstreffer erzielt hat. Nein, ein Topscorer wird er nicht mehr, aber ein Leader ist er. Ein sensibler zwar, der nicht immer das Maximum abrufen kann, aber wir sollten Spieler wie ihn mehr auf Händen tragen. Sie sind eine Rarität im Fussballgeschäft.
Und jetzt du: Was hat dir am Spiel besonders gefallen? Worüber regst du dich auch am Tag danach noch auf?