5. Juni 1993

Heute vor 30 Jahren holte der FC Aarau den Meistertitel

· Online seit 05.06.2023, 07:57 Uhr
5. Juni 1993, ein lauer Abend im Brügglifeld. Der FC Aarau gewinnt mit 2:1 gegen Sion und sichert sich damit den sensationellen dritten Meistertitel seiner Klubgeschichte. Danach wird gefeiert, als gäbe es kein Morgen. 30 Jahre später schauen wir zurück.
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Damit hätte wohl keiner gerechnet: Der FC Aarau, Meister? Und das, nach dem der Klub im Jahr zuvor gerade noch so dem Abstieg entkam? Aber der Reihe nach.

Vom Abstiegskandidaten zum Meister

Wir schreiben den 5. Juni 1993. Ex-Schaffhausen-Trainer Rolf Fringer, seit kurzem Trainer der Aarauer, hat in den vergangenen Monaten viel investiert. In den Spielerreihen Mirko Pavlicevic, Roberto di Matteo – der später noch bei Klubs wie Chelsea spielen sollte und eine Weltkarriere vor sich hatte – Stürmer Petar Aleksandrov, der heute seinesgleichen beim FCA heranzüchtet und Andreas «Hausi» Hilfiker, der das Tor bewachte, als wäre es die Eingangstür zum Berliner Exklusiv-Lokal «Berghain».

80 Jahre ohne Titel – und dann die Sensation

Eine Kombination, die es in sich hatte. Vom undankbaren fünften Rang in der Vorrunde kämpft sich der FC Aarau in der FInalrunde immer weiter nach vorne, bis der Meistertitel schliesslich zum greifen nahe ist. Und dann kommt der 5. Juni. Ein Samstag. Und die Chance auf den ersten Meistertitel seit fast 80 Jahren.

Der FC Aarau siegt im heimischen Brügglifeld mit 2:1 gegen Sion, reist anschliessend ins Stadion Letzigrund. Dort kassiert Servette als Aaraus letztem Konkurrent um den Titel gegen den FCZ die entscheidende 2:3-Niederlage. Bereits drei Runden vor Schluss ist klar: Der FC Aarau hat geschafft, was niemand für möglich hielt: Schweizer Meister!

So fühlt sich siegen an

Bernd Kilian, der damalige Captain des FC Aarau, erinnert sich noch gut zurück an diesen einen Moment. «Der Meistertitel und die Feier sind mir noch bestens in Erinnerung. Den Pokal in die Luft stemmen zu können – gerade als Captain – ist natürlich eine Ehre. Etwas, das man selten erlebt. Ganz Aarau war unterwegs und hatte Freude.»

Der Schweizermeistertitel mit dem FC Aarau war für Bernd Kilian etwas «Einmaliges». Bis heute hat er die Medaille, die es neben der Trophäe gab, behalten. Wem der FCA den damaligen Titel zu verdanken hat: «Der Schlüssel war Rolf Fringer, das ist für mich ganz klar. Er mit seiner Art, seiner Art Fussball zu spielen», sagt der Ex-Captain.

Ex-Trainer Fringer sieht das ein klein wenig anders. Für ihn war die Mannschaft das entscheidende Puzzleteil zum Erfolg. «Wir waren eine gute Mannschaft und haben uns gut ergänzt. Wir hatten viele Aargauer, es war eine zusammengeschweisste Einheit. Wir waren mutig und konnten im Windschatten – ohne grosses Ziel – mit jedem Sieg ein wenig selbstsicherer werden. Am Schluss hat dann einfach alles zusammengepasst.»

Bis heute hat die Mannschaft von damals noch Kontakt. Ein Grossteil der Meisterspieler trifft sich heute anlässlich des 30-jährigen Jubiläums zu einem Essen. Es sei immer noch ein toller Zusammenhalt da, so Kilian. Gefragt nach der Möglichkeit eines nächsten Titels antwortet er: «Es ist immer möglich, wenn alles zusammenpasst. Aber es bleibt wohl eine Seltenheit – und es braucht viel.»

veröffentlicht: 5. Juni 2023 07:57
aktualisiert: 5. Juni 2023 07:57
Quelle: ArgoviaToday

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