Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer
Ein ungewohntes Bild bei der CS-Filiale in Aarau am Freitagmorgen: Bevor die Bank um 9 Uhr öffnete, standen die Menschen bereits Schlange. Grund dafür war das alles entscheidende Spiel um den Aufstieg in die Super League am Samstag zwischen dem FC Aarau und dem FC Vaduz. Während für den Knüller im Brügglifeld keine Tickets mehr zu kaufen sind, verschenkte die Credit Suisse, FCA-Hauptsponsor, am Freitag noch rund 120 Tickets. «Pro Person können zwei Tickets abgeholt werden», so Roberto Belci, Leiter der Credit Suisse Aargau. Doch nicht alle Wartenden waren erfolgreich. Denn die letzten Tickets für das ausverkaufte Spiel im Brügglifeld waren bereits nach 20 Minuten weg.
Manche Tickets wurden direkt weiterverkauft
«Ich war um 6.30 Uhr hier vor Ort», sagt ein FCA-Fan unseren Reportern vor Ort. Er steht zuvorderst in der Schlange und kann sich somit problemlos noch Tickets für das ausverkaufte Spiel am Samstagabend sichern. «Die ersten Personen nach mir trafen erst um 7 Uhr ein. Ich hätte also auch noch etwas schlafen können», sagt der «FC-Basel-Fan und Aarau-Sympathisant» mit einem Schmunzeln.
Wer weniger früh aufgestanden war, versuchte sein Glück beim Feilschen. Viviane aus Aarau wollte unbedingt ihrem Freund noch ein Ticket ergattern. Da sie aber bis spät nachts arbeiten musste, wurde es nichts mit Spalier stehen um 7 Uhr morgens. Sie wählte eine andere – teurere – Taktik und kaufte einer erfolgreichen Billett-Jägerin zwei Tickets für je 70 Franken ab. «Ich verstehe, wenn die Leute sauer sind, wenn sie angestanden sind und es jetzt nicht mehr gereicht hat. Wäre ich auch. Jetzt bin ich aber happy, weil ich ans Spiel kann und nicht alleine gehen muss», sagt die Aarauerin erfreut.
Die einen freuten sich, die anderen wurden enttäuscht
Lange Gesichter gibt es dafür bei rund 80 anderen Wartenden. Für sie hatte das Kontingent nicht mehr gereicht. «Es ist eine Frechheit, werden hier schon vor der Filiale nun Tickets für Wucherpreise verkauft. Man sollte doch den wahren Fans Vorrang lassen», echauffiert sich eine Frau. Jemand anderes bleibt pragmatischer: «Ich bedauere es für meinen Sohn, der da drüben wartet und gehofft hat. Aber so sind die Regeln. Ich hoffe jetzt, dass wir noch auf irgendeine andere Art Glück haben.»
Wie nah Freud und Leid heute vor der Aarauer CS-Filiale beieinander waren, siehst du oben im Video.
(red.)