Challenge League

Vladi statt Bobadilla: Der FC Aarau stibitzt den neuen Stürmer bei der Ligakonkurrenz

04.01.2022, 14:31 Uhr
· Online seit 04.01.2022, 14:30 Uhr
Die Lücke im Aarauer Sturmzentrum ist geschlossen - mit dem 21-jährigen Shkelqim Vladi, der leihweise bis Ende Saison von Schweizer Meister YB ins Brügglifeld wechselt. Die erste Saisonhälfte verbrachte er in der Westschweiz, wo man seinen Wechsel zu einem direkten Konkurrenten bedauern dürfte.
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Nicht Raul Bobadilla, sondern Shkelqim Vladi heisst der neue Stürmer des FC Aarau, wie die Aargauer Zeitung berichtet. Was für ein Unterschied zwischen dem 34-jährigen Starspieler aus Argentinien, der in Basel, Bern und in der Bundesliga für Furore sorgte - und dem 21-jährigen, hiesig gänzlich unbekannten Thuner mit kosovarischen Wurzeln, der auf ein halbes Jahr als Profi verweisen kann, bei Yverdon Sport, wo er die erste Hälfte der laufenden Saison absolvierte.

FC Aarau dachte gross 

Die sportlichen Verantwortlichen im Brügglifeld dachten bei der Suche nach einem treffsicheren Stürmer gross, was die Kontaktaufnahme bei Bobadilla beweist. Doch im Spätherbst wusste Sportchef Sandro Burki noch nicht, wie viel Geld genau er ausgeben kann. Jetzt, wo feststeht, dass kein grosser Name mit Routine zum FC Aarau stösst, sondern ein unfertiger Jungstürmer leihweise vom Schweizer Meister YB kommt, ist davon auszugehen, dass das Burkis Budget eher schmal bemessen war.

Damit lassen sich auf dem Transfermarkt natürlich keine grossen Sprünge machen, die grossen Jubelstürme im FCA-Umfeld wird der Name Shkelqim Vladi wohl nicht auslösen. Trotzdem gibt es Gründe, die für einen guten Griff sprechen: In Yverdon hatten die Mitspieler, Trainer und Beobachter Gefallen am 1,84 Meter grossen Stürmer - die Westschweizer Sportpresse schrieb nach einem gewonnen Spiel über Vladi: «Quel joueur!» Er hat im Herbst zwar «nur» drei Tore erzielt (eines gegen Aarau) und zwei Assists geliefert, eines davon gegen den FC Aarau - allerdings in einem von Defensivdenken geprägten Spielsystem.

Wird Vladi ein neuer Stojilkovic?

Von Postur, Alter, Position und Werdegang vor dem Wechsel nach Aarau erinnert Vladi an einen gewissen Filip Stojilkovic - mit dem Unterschied, dass Stojilkovic bei seiner Ankunft im Brügglifeld im Herbst 2020 bereits eine Handvoll Spiele in der Super League in den Beinen hatte. Die Ausleihe von Stoijlkovic entpuppte sich als Volltreffer, sein Verlust im vergangenen Sommer nach 16 Treffern entsprechend als riesig und bis heute nicht ausgemerzt.

Schliesst Vladi die Lücke? Schliesslich hat FCA-Trainer Stephan Keller bewiesen, dass er junge, willige Spieler besser machen kann - und genau das dürfte Vladi in Aarau erreichen wollen, um im kommenden Sommer Chancen auf einen Platz im Kader der Berner Young Boys zu haben.

Bleibt noch die Frage: Wieso gibt der Aarauer Ligakonkurrent Yverdon eine wichtige Offensivkraft freiwillig an die Berner Young Boys zurück, damit diese Vladi postwendend ins Brügglifeld weiterreichen können? Antwort: Von letzterem dürfte Yverdon nichts gewusst haben. Als YB im Sommer 2021 Vladi für ein Jahr an die Westschweizer auslieh, sicherten sie sich eine Option, mit der sie den Spieler früher zurückholen konnten. Diese Option hat YB gezogen und Vladi nun für die Rückrunde nach Aarau weitergereicht, wohl in der Meinung, dass er bei einem Aufstiegsanwärter besser gefordert und gefördert würde. Und auch Vladi dürfte einverstanden sein mit der Perspektive, künftig in Aarau statt Yverdon auf Torejagd zu gehen.

veröffentlicht: 4. Januar 2022 14:30
aktualisiert: 4. Januar 2022 14:31
Quelle: Aargauer Zeitung

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