Rund 15 Stunden nach seinem hart erkämpften Drittundensieg gegen Dominik Koepfer erklärte der 39-jährige Basler am Sonntag Forfait. Er müsse nach seinen zwei Knieoperationen und der langen Pause auf seinen Körper hören, gab er in einer Medienmitteilung bekannt.
«Ich habe mit meinem Team über das weitere Vorgehen diskutiert, und wir sind zum Schluss gekommen, dass ich mich vom Turnier zurückziehe», erklärte er. «Es ist wichtig, dass ich auf meinen Körper höre und meine Rückkehr in den Wettkampf nicht überhaste.» In der Night Session hatte er 3:35 Stunden für seinen Viersatz-Erfolg gegen Koepfer benötigt, nachdem er zwischen Januar 2020 und dem Start des French Open nur zwei Turniere und drei Partien gespielt hatte.
«Ich bin begeistert, dass ich hier drei Matches gewinnen konnte und es gibt kein besseres Gefühl, als wieder auf dem Platz zu stehen», fügte er weiter an. Bereits nach dem Spiel hatte er um halb zwei Uhr morgens klar gemacht, dass er schauen wolle, wie er sich am nächsten Tag fühle und kein Risiko eingehen wolle.
Federers Fokus liegt auf den anstehenden Rasenturnieren. Bereits in einer Woche spielt er beim ATP-500-Turnier in Halle, zwei Wochen später steht der Höhepunkt Wimbledon an. Diese haben für den 20-fachen Grand-Slam-Champion die grössere Bedeutung als das French Open.
Für die Organisatoren in Paris ist die Absage aber ein heftiger Schlag, nachdem sich bereits bei den Frauen die US-Open- und Australlian-Open-Siegerin Naomi Osaka wegen Depressionen zurückgezogen hatte. «Es tut uns leid, nachdem er gestern einen fantastischen Kampf geliefert hat», erklärte Turnierdirektor Guy Forget. «Wir waren entzückt über seine Rückkehr nach Paris.» In den letzten sechs Jahren trat Federer nur noch zweimal auf den Sandplätzen von Roland-Garros an. Sein 80. Grand-Slam-Turnier ist das erste, das er nicht beendet.