Wegen des fragilen Gesundheitszustands dauerte die Einvernahme durch die Bundesanwaltschaft (BA) auch dieses Mal nur 90 Minuten, wie sein Kommunikationsberater Thomas Renggli auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Doch wegen des Protokolls sei Blatter wieder über zweieinhalb Stunden präsent gewesen.
Blatter habe ihm danach gesagt, er habe sich «vehement verteidigt», weil ihm «Sachen angedichtet» würden, die er nicht nachvollziehen könne, sagte Renggli. Am Mittwoch müsse der 85-Jährige erneut antraben.
Blatter steht im Verdacht, Platini 2011 unrechtmässig bereichert zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die BA ermittelt im Zusammenhang mit der Zwei-Millionen-Zahlung seit 2015 gegen Blatter und seit 2020 auch gegen Platini.
Beide werden des Betrugs verdächtigt, Blatter zusätzlich der Veruntreuung und der ungetreuen Geschäftsbesorgung und Platini der Teilnahme an Veruntreuung und an ungetreuer Geschäftsbesorgung und der Urkundenfälschung.
Blatter und Platini selber sagen, die Zahlung der Fifa in der Höhe von zwei Millionen an Platini habe auf einem mündlichen Vertrag basiert. Damit sei dessen Beratertätigkeit für die Fifa zwischen 1998 und 2002 geregelt worden. Die Fifa sei zunächst nicht in der Lage gewesen, die gesamte Summe auszuzahlen. Deshalb sei die Zahlung mit Verzögerung erfolgt.