«Wir Spieler wurden in eine Position gebracht, die ich nicht für fair halte», sagte Torhüter Kasper Schmeichel am Montag im EM-Quartier des dänischen Teams in Helsingör. Nachdem klar gewesen war, dass Eriksen seinen Herzstillstand überlebt hat und bei Bewusstsein in ein Spital gebracht wurde, habe die UEFA beide Teams vor die Wahl gestellt: Entweder wird das Spiel noch am selben Abend oder am Sonntagmittag fortgesetzt. «Man hätte warten sollen, um einen Entscheid zu treffen», sagte der Keeper von Leicester City.
Auch Martin Braithwaite übte Kritik. «Keine der beiden Möglichkeiten war gut. Wir haben die am wenigsten schlechte gewählt. Viele Spieler waren nicht in der Lage zu spielen», sagte der Stürmer vom FC Barcelona. Captain Simon Kjaer, der Erste Hilfe geleistet hatte und sich später auf dem Platz um Eriksens Partnerin kümmerte, liess sich in der zweiten Halbzeit auswechseln.
Laut UEFA kaum Spielraum
Die UEFA erklärte am Montag, sicher zu sein, die Angelegenheit «mit grösstem Respekt» vor der Situation und den Spielern behandelt zu haben. Es sei erst beschlossen worden, das Spiel am selben Abend fortzusetzen, nachdem dies von beiden Team beantragt worden sei. Die Tatsache, dass die Spieler 48 Stunden Pause zwischen zwei Partien benötigen, habe andere Optionen für eine Verlegung ausgeschlossen.
Die Spieler bedankten sich aber auch für die grosse Unterstützung. «Wir haben diese von überall gespürt. Das wissen wir sehr zu schätzen», sagte Braithwaite. «Dänemark steht dafür, dass es bei Widrigkeiten zusammensteht. Und ich habe keine Zweifel, dass die Menschen am Donnerstag im Parken Stadion etwas Besonderes sehen werden.» Dann bestreiten die Dänen in Kopenhagen ihr zweites Spiel gegen Belgien.
Eriksen in guter Verfassung
Von Eriksen gab es derweil gute Neuigkeiten. «Christians Zustand ist der gleiche wie gestern: stabil und gut», sagte der dänische Verbandssprecher Jakob Höyer am Montag. Zuvor hatte sich Eriksens Berater Martin Schoots in einem am Sonntag geführten Interview mit der «Gazzetta dello Sport» geäussert: «Er hat gescherzt, war guter Stimmung, es geht ihm gut.» Die genauen Ursachen für den Herzstillstand des 29-Jährigen von Inter Mailand sind weiterhin unbekannt.