Die spanische Liga hat hektische Wochen hinter sich. Der FC Barcelona kämpft mit finanziellen Problemen, die ihn dazu zwangen, Lionel Messi ziehen zu lassen. Der Abgang des sechsfachen Weltfussballers trifft nicht nur die Katalanen, sondern die ganze Liga im Kampf um internationale TV-Präsenz hart. Beim Erzrivalen Real Madrid ist die Dichte an Stars ebenfalls nicht mehr so hoch wie einst. Mit Sergio Ramos verloren die neu von Carlo Ancelotti trainierten Madrider eine Identifikationsfigur. Dafür könnte Kylian Mbappé noch zum Klub stossen, wird seit Wochen behauptet.
Es wurde bislang zögerlich eingekauft in Spanien. Die Corona-Pandemie hat die Vereine schwerer getroffen als anderswo. Der Ligaverband fädelte deshalb einen Deal ein, um einen Teil seiner Rechte für eine Milliardensumme an eine luxemburgische Investmentfirma abzutreten. Von Real Madrid und Barcelona, die je mit rund 300 Millionen Franken Einnahmen aus dem Vertrag rechnen könnten, gab es dafür heftige Kritik. Trotzdem dürfte sich die grosse Mehrheit der Liga für das Geschäft aussprechen.
Von den Problemen von Real Madrid und Barcelona, die mit David Alaba respektive Sergio Agüero zwei Vertragslose als bekannteste Namen in ihr Kader gelockt haben, könnte Atlético Madrid profitieren. Der Titelverteidiger scheint mindestens so gut gerüstet wie letzte Saison und darf von der ersten erfolgreichen Titelverteidigung seit 71 Jahren träumen.