Nationaltrainer Nils Nielsen macht keinen Hehl daraus, dass es das Los mit der Schweiz gut gemeint hat. «Italien ist der Favorit, aber nicht der klare Favorit», sagte der Däne, der seit 2019 für die Frauen-Auswahl verantwortlich ist. «Wir haben eine gute Chance, Erster zu werden.»
Die weiteren Gegner in der Gruppe sind Litauen, Rumänien und Kroatien, welche die Schweizerinnen zuletzt in der EM-Qualifikation hinter sich gelassen haben, sowie Moldawien. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die Endrunde in Ozeanien, der Gruppenzweite hat in einem komplizierten Playoff-System die Chance auf eines von maximal drei weiteren Tickets.
Nielsen und seinem Staff bietet sich in den kommenden Monaten eine besondere Herausforderung. Parallel zur WM-Qualifikation läuft auch die Vorbereitung auf die EM-Endrunde im nächsten Sommer in England, für die sich die Schweiz dank einem Sieg in den Playoffs gegen Tschechien qualifiziert hat. «Wir müssen die Mannschaft weiterentwickeln», so Nielsen. «Aber wir können nicht zu viele Änderungen vornehmen, da wir auch Punkte holen müssen.»
Vor allem im Spiel nach vorne ist das Team noch nicht dort, wo es sich Nielsen vorstellt. «Wir verteidigen diszipliniert, aber in der Offensive haben wir nicht immer gut gespielt. Wir müssen vor dem gegnerischen Tor stabiler werden und schauen, dass wir nicht so viele Chancen brauchen, um Tore zu erzielen.» Da am Ende auch die Tordifferenz den Kampf um den Gruppensieg entscheiden könnte, sind die Schweizerinnen gegen die schwächeren Teams gefordert, hoch zu gewinnen.
Eine, die Tore schiessen kann, ist Stefanie da Eira, die Torschützenkönigin der letzten Saison in der Women's Super League. Die Berner Oberländerin steht erst mit knapp 29 vor ihrem Debüt im Nationalteam, da sie einst für Portugal drei Länderspiele absolviert hatte, ihr nun aber ein Nationenwechsel erlaubt wurde. Die offensive Mittelfeldspielerin ist erst seit diesem Sommer und dem Wechsel von den Young Boys zu Betis Sevilla Profi.
Verzichten muss Nielsen in den beiden Spielen gegen Litauen und am Dienstag in Moldawien weiterhin auf Viola Calligaris, Malin Gut und Géraldine Reuteler, die nach einem Kreuzbandriss noch rekonvaleszent sind. Fehlen wird auch Arsenal-Verteidigerin Noelle Maritz.