Quelle: Tele M1 / Corinne Bürki / ArgoviaToday
Das Warten hat sich gelohnt. War einige Tage vor dem zweiten Aargauer Nachhol-Derby noch von Frust beim FC Baden wegen der unter der Woche angesetzten Heimspiele gegen Aarau gesprochen worden, ist am Dienstagabend dann doch weit vor Anpfiff klar: Die Kulisse ist dieses Spiels würdig, mit 5100 Zuschauern ist das Esp ausverkauft – Stadionrekord!
Aarau verdient sich den Führungstreffer – Baden fängt zu spielen an
Ganz so geladen wie die Auftritte der beiden Fanszenen ist der Anfang dieser Partie dann aber nicht. Aarau bemüht sich mit seinem Ballbesitz um gute Aktionen, beispielsweise, als Olivier Jäckle Noël Wetz auf der rechten Seite mit einem präzisen Pass in Szene setzt, dessen Flanke in den Strafraum findet aber keinen Abnehmer. Baden bemüht sich erst einmal um Stabilität in der Defensive und einzelne Nadelstiche nach vorn. Aber auch Aarau hat hinten mehrheitlich alles im Griff.
Dann aber muss Badens Goalie Tim Spycher doch bereits nach 15 Minuten hinter sich greifen. Über links kommen gleich drei Aarauer, Nikola Gjorgjev fasst sich ein Herz, zieht Richtung Strafraum und dann ab: Tor! Ärgerlich für Spycher, dass der Ball noch entscheidend abgelenkt wird.
Danach weiss Baden, was es geschlagen hat. Der Gastgeber erhöht zunehmend den Druck, versucht auch mal kreativ nach vorne zu kommen. In der 30. Minute kommt Guillaume Furrer denn auch zur zwingendsten Chance der ersten Halbzeit. Er findet eine Lücke im Zentrum und zieht von der Strafraumgrenze ab. Der Ball knallt an den Pfosten. Romano schnappt sich den Abpraller, seine Flanke kann Giampà aber per Kopf nicht aufs Tor bringen. Das war knapp!
Offener Schlagabtausch – Spieler und Badener Fans keine Vorbilder
Kurz vor der Pause aber nochmals Aarau: Gjorgjev läuft zur Ecke und führt den Corner aus. Weit hinter der Strafraumlinie findet er Olivier Jäckle, der den Ball direkt abnimmt und Richtung Tor hämmert. Baden-Goalie Spycher kann zwar parieren, der Nachschuss landet dann im Netz. Schiedsrichterin Schmölzer pfeift die Aktion aber aufgrund einer Abseitsposition ab.
In der zweiten Hälfte nimmt das Derby dann erst richtig Fahrt auf. Aarau steht jetzt höher, die Doppelspitze Demhasaj und Gjorgjev greift früh an. Das zeigt anfänglich Wirkung. Und wieder kommt der FCA nach einer Viertelstunde zum Treffer. Die beiden Aarauer Stürmer können fast ungestört im Badener Strafraum agieren. Der Schütze zum 1:0 legt für Milot Avdyli auf, dieser kann einschieben. Und nur fünf Minuten später müsste der von Demhasaj sehenswert eingesetzte Fazliu alleine vor Baden-Goalie Spycher alles klarmachen.
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Stattdessen entwickelt sich spätestens ab da ein offener Schlagabtausch, Baden erspielt sich einige Chancen. Das Spiel wird insgesamt aber auch ruppiger und Schiedsrichterin Schmölzer verliert zunehmend die Herrschaft über die Spieler, die sich über jede Aktion aufregen. Und auch die Baden-Fans verlieren die Contenance. Ausgerechnet in den Strafraum von Aufstiegsheld Marvin Hübel, der seit dieser Saison im Aarauer Tor steht, fliegen Becher und andere Gegenstände, sogar ein Böller explodiert. Der Anschlusstreffer durch Davide Giampà nach 75 Minuten heizt das Derby weiter an.
Die Spielqualität nimmt danach zusehends ab, Baden scheint müde, Aarau setzt mit Touré für Demhasaj und Schwegler für den angeschlagenen Matchwinner Gjorgjev auf mehr Sicherheit mit einem Stürmer. Sehenswert im negativen Sinne ist danach eigentlich nur noch die Rudelbildung nach Conus’ Foul an Laski kurz vor Schluss. Der FCA holt sich weitere wichtige drei Punkte. Baden kann sich immerhin auf Schaffhausen verlassen, das in Wil 0:2 verliert und weiter Tabellenletzter bleibt.