Noch sind es die alten Hasen und nicht die hoch eingeschätzten Jungen, die Kroatien auf Kurs halten. Ohne Modric und Perisic würde der WM-Finalist von 2018 womöglich nicht mal in der K.o.-Runde stehen. Nun ist er um eine seiner grossen Stärken beraubt: Der zweifache Torschütze Perisic musste nach einem positiven Corona-Test für den Match in Kopenhagen Forfait geben.
Für Modric heisst das, dass noch etwas mehr Druck auf seinen Schultern lastet als ohnehin schon. Der 35-Jährige hat mit seinem Traumtor und seiner Leistung gegen Schottland die kroatischen Ambitionen wieder geweckt. «Er steht schon über uns allen: über Prosinecki, über Boban, über mir. Er ist der Beste der Besten», pries Kroatiens ehemaliger Stürmerstar Davor Suker, seit 2012 Verbandschef, Modric in einem Interview mit der spanischen Zeitung «El Pais».
Modric - der einzige Real-Spieler
Vieles dreht sich auch bei den Spaniern um die Personalie Modric, der als einziger Spieler von Real Madrid auf dem Platz stehen wird. Nationaltrainer Luis Enrique verzichtete auf jegliche Verstärkung vom Rekordmeister, sogar auf dessen Captain Sergio Ramos. Auch deshalb hat das Duell gegen Modric eine besondere Bedeutung. Würde ausgerechnet ein Spieler von Real Madrid die Spanier aus dem Turnier befördern, müsste sich Enrique wohl einiges anhören.
Vorerst wird der ehemalige Coach von Barcelona aber von der Hoffnung getragen, dass sich seine Mannschaft - ganz ähnlich wie Kroatien - nach schwierigen ersten zwei Partien auf dem richtigen Weg befindet. Das 5:0 gegen die Slowakei war nach zwei Unentschieden ein Befreiungsschlag. Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic hat bei den Spaniern ein «junges Team voller Energie» am Werk gesehen.
Zum dritten Mal in Folge stehen sich die beiden Teams bei einer EM gegenüber. Die ersten beiden Duelle fanden jeweils in der Vorrunde statt: 2012 gewann Spanien auf dem Weg zum Titel und 2016 Kroatien.